Was ist nicht-binär?
In den verschiedensten Kulturen hat es – seitdem wir es historisch verfolgen können – Bezeichnungen für Personen gegeben, die aus den binären Geschlechterrollen von Mann und Frau herausfallen. Auf dieser instruktiven Karte können entsprechende Regionen angeklickt werden und die dort verwandten Begriffe oder Unterscheidungen nachgelesen werden.
In der englischen Sprache gibt es – anders im Deutschen – nicht nur einen Begriff für “Geschlecht”, sondern zwei:
- Sex = die biologisch bedingten Geschlechtsmerkmale
- Gender = die einer Person zugewiesenen Rollen, die diese wiederum annehmen kann oder nicht
Hinter diesen historisch-kulturellen und sprachlichen Differenzierungen verbirgt sich die kulturübergreifende Beobachtung, dass es eine Vereinfachung ist, alle Menschen in ein rein binäres Raster einzuteilen.
Grundsätzlich ist die Variabilität sozialer und psychischer Erlebensweisen besonders hoch, aber selbst im rein biologischen, genetischen und anatomischen Bereich ist es nicht möglich, alle Menschen in ein rein binäres Raster einzuteilen. Dies wird beispielsweise in diesem Artikel bei Spektrum.de dargestellt.
Im psychischen Bereich wird die Situation noch einmal wesentlich komplexer:
- Seit jeher weisen sogenannte Maskulinitäts- und Feminitäts-Skalen starke Überschneidungen aus. Im Durchschnitt weisen Männer oder Frauen jeweils im Durchschnitt höhere Werte in der einen oder anderen Skala auf. Aber es gibt ebenfalls eine große Anzahl an Männern, die bei den Femininitäts-Skalen hohe Werte haben, und von Frauen, die bei den Maskulinitäts-Skalen hohe Werte haben.
Obwohl ab der Geburt in der Regel durch die Erziehung in hohem Ausmaß Gender-Rollen vermittelt werden (geschlechtsspezifische Kleidung, geschlechtsspezifisches Spielzeug etc. ), gab es immer und gibt es weiterhin von der Umwelt als Jungen bezeichnete Personen, die sich mehr oder weniger stark als Mädchen erleben – und umgekehrt Mädchen, die sich als Jungen erleben.
Während manche Menschen sich sehr stark oder ständig mit ihrem Geschlecht als Mann oder Frau identifizieren, gibt es wiederum andere Menschen, die das Geschlecht als nicht so stark oder sogar nicht bedeutsam für sich erleben. Solche Menschen werden sich wiederum typischerweise in ihrem Verhalten weniger oder nicht an Gender-Rollen orientieren – oder sie schwanken je nach Situation und Zeitpunkt zwischen verschiedenen Gender-Rollen.
Es ist also eine uralte Beobachtung, dass es nicht immer möglich ist, von biologischen, anatomischen Merkmalen auf das Erleben und die typischen Verhaltensweisen von Menschen zu schließen. In neuerer Zeit werden Menschen, die sich nicht als durch die binären Begriffe Frau oder Mann beschrieben erleben, als nicht-binär oder non-binär bezeichnet.
Eine ausführliche Übersicht über die Thematiken queer, Gender und sexuelle Orientierungen kann in dem Artikel “queere Partnersuche” nachgelesen werden.
Online-Dating für non-binäre Personen
Das Streben nach sexueller und romantischer Erfüllung wird von den allermeisten Menschen geteilt. Allerdings gibt es ebenfalls Menschen, die keine sexuelle Interaktion (Asexuelle) oder keine romantischen Beziehungen (Aromantiker:innen) wünschen.
Nicht-binäre Personen sehen sich bei der Partnersuche oftmals mit größeren Schwierigkeiten konfrontiert:
- Non-binäre Personen werden häufiger abgewiesen, manchmal sogar beschimpft und beleidigt.
- Viele Dating-Plattformen und Dating-Apps sehen eine spezielle nicht-binäre Vermittlung nicht vor.
Bei Gleichklang unterstützen wir die Partnersuche non-binärer Personen, indem wir ihr Gender als nicht-binär erheben und indem Mitglieder für ihre Partnersuche nach nicht-binären Personen suchen können.
Personen, die sich sexuell und/oder romantisch für nicht-binäre Personen interessieren, werden als skoliosexuell, ceterosexull oder enbysexuell bezeichnet. Bei Gleichklang ermöglichen wir eine solche skoliosexuelle Partnersuche durch den Abgleich der Suche nach nicht-binären Personen mit der Abfrage des eigenen Genders.
Dabei können Partnersuchende bei uns selbstverständlich auch nach zwei (bisexuell), mehreren (multisexuell) oder allen Gendern (pansexuell oder omnisexuell) suchen.
Spektrum Nicht-Binärität
Die Zuweisung von Menschen in Kategorien ist immer eine vereinfach. Hilfreich ist es daher, von dem Begriff des Spektrums auszugehen. So lassen sich verschiedene weitere Differenzierungen von Nicht-Binärität unterscheiden:
- Intergeschlechtliche Personen weisen bei der Geburt Geschlechtsmerkmale auf, die sich nicht eindeutig als Mann oder Frau identifizieren lassen.
- Demiboys oder Demigirls erleben sich als männlich oder weiblich, aber nicht so ausgeprägt und generalisiert wie Männer oder Frauen im binären Spektrum
- Transgender, Transsexuelle oder Personen mit Transidentität erleben sich einem anderen Gender zugehörig als ihrem durch die Geburtsanatomie typischerweise nahegelegtem Gender
- Agender Personen oder Neutrois erleben sich als geschlechtsneutral. Manche von ihnen können aber eine leichte Identifikation als Mann (libramaskulin) und als Frau (librafeminin) aufweisen.
- Geschlechtsfluide Personen erleben sich mal mehr oder weniger als einem oder auch mehreren Gender nahestehend. Beim Genderflux schwankt die Wahrnehmung im Bereich eines Genders in seiner Intensität. Beim Fluidflux erleben sich die Betreffenden als zwischen zwei Gendern stehend, mit Schwankungen in die eine oder die andere Richtung.
Während diese Differenzierung kompliziert wirken und von Menschen, die dies anders erleben, manchmal abgelehnt werden, ist das Auftreten im Erleben tatsächlich eine psychologische Realität. Dieser Realität werden wir bei Gleichklang gerecht, indem wir uns nach besten Kräften bemühen, Mitglieder mit allen Gendern und legitimen sexuellen Orientierungen bei ihrer Partnersuche zu unterstützen.
Dabei raten wir unseren Mitgliedern im Spektrum der Nicht-Binärität auch freie Selbstschilderung zu nutzen, um ihr eigenes Erleben zu schildern und den anderen Partnersuchenden auf dieser Art und Weise verständlich zu machen.
Mithilfe unserer auf Diversität und Inklusion setzenden Partnervermittlung können wir Menschen mit allen Gendern, einschließlich nicht-binären Personen, eine effektive Partnersuche ermöglichen.
Überzeugen Sie sich selbst und machen Sie jetzt mit: HIER ZUR ANMELDUNG!