In einer Studie mit 291 Paaren untersuchten Shanhong und Klohnen (2003), ob Ähnlichkeit bei Einstellungen und Persönlichkeit einen Einfluss auf die Wahl eines Partners bzw. die Zufriedenheit mit einer bestehenden Partnerschaft ausübt.
Konkret waren die folgenden beiden Fragen zu beantworten:
(1) Bilden sich Partnerschaften auf der Grundlage von wechselseitigen Ähnlichkeiten?
(2) Steigert Ähnlichkeit die Zufriedenheit mit einer bestehenden Partnerschaft?
Zur Beantwortung der ersten Fragestellung verglichen die Autoren die Ähnlichkeit von tatsächlichen Paaren mit zufällig gebildeten Paaren. Dabei zeigte sich, dass sich tatsächliche Paare von Zufallspaaren ähnlicher sind im Hinblick auf politische Einstellungen, Werte und religiöse Vorstellungen. Demgegenüber gab es auch Effekte der Persönlichkeit auf die Partnerwahl. Demnach orientieren sich Personen bei der Partnerwahl offenbar insbesondere an einfach zu kommunizierenden und damit leicht feststellbaren Einstellungen und Meinungen, während Ähnlichkeit in den schwerer feststellbaren Persönlichkeitsmerkmalen keinen oder kaum einen Einfluss auf die Partnerwahl ausübt.
Zur Beantwortung der zweiten Fragestellung berechneten die Autoren die Zusammenhänge zwischen dem Ausmaß der Ähnlichkeit in Einstellungs- und Persönlichkeitsmerkmalen und der selbst berichteten und durch einen externen Beobachter eingeschätzten Partnerschaftszufriedenheit. Es zeigte sich nun, dass Ähnlichkeit im Hinblick auf Persönlichkeitsmerkmale zu einer signifikanten Steigerung der Partnerschaftszufriedenheit führt, während Ähnlichkeit im Hinblick auf Einstellungen keinen derartig starken Effekt ausübte. Die Zufriedenheit mit einer Partnerschaft hängt somit u. a. auch von dem Ausmaß der Ähnlichkeit der Persönlichkeiten der beteiligten Partner ab. Je ähnlicher die Persönlichkeiten sind, um so höher ist das Ausmaß der selbst berichteten und auch der durch einen Beobachter eingeschätzten Partnerschaftszufriedenheit.
Fazit:
Bei der Partnerwahl spielen Einstellungen eine größere Rolle als Persönlichkeitsmerkmale. Die Zufriedenheit mit einer Partnerschaft wird dagegen durch Ähnlichkeit der Persönlichkeiten und weniger durch Einstellungen bestimmt. Besteht also Ähnlichkeit in Einstellungen und in Persönlichkeitsmerkmalen, werden eine gute Partnerwahl ebenso wie langfristige Partnerschaftszufriedenheit gefördert.
Shanhong, L., & Klohnen, E. (2005). Assortive Mating and Marital Quality in Newslyweds: A Couple-Centered Approach. Journal of Personality and Social Psychology, 88, 304-326.