Queere Identitäten bei der Partnersuche

Diesem Artikel möchten wir ein Zitat von Carolin Emcvampike aus ihrem Buch “Wie wir begehren voranstellen. Gestoßen sind wir auf dieses Zitat im Internet durch die Masterarbeit von Daniela Maier stießen. Diese hat den instruktiven Titel “Zur Problematik der Monogamie – Eine philosophische Untersuchung des Konzeptes der Monogamie” und lohnt sich übrigens, zu lesen.

„So gleiten wir hinein wie in Kleidungsstücke, ziehen sie uns über, weil sie bereitliegen für uns, weil sie uns übergestülpt werden, weil sie sich anpassen oder weil wir, unbemerkt, uns anpassen.

Normen als Normen fallen uns nur auf, wenn wir ihnen nicht entsprechen, wenn wir nicht hineinpassen, ob wir es wollen oder nicht.

Wer eine weiße Hautfarbe hat, hält die Kategorie Hautfdemibarbe für irrelevant, weil im Leben eines Weißen in der westlichen Welt Hautfarbe irrelevant ist.

Wer heterosexuell ist, hält die Kategorie sexuelle Orientierung für irrelevant, weil die eigene sexuelle Orientierung im Leben eines Heterosexuellen irrelevant sein kann.

Wer einen Körper besitzt, in dem er oder sie sich wiedererkennt, dem erscheint die Kategorie Geschlecht selbstverständlich, weil dieser Körper niemals in Frage gestellt wird.

Wer den Normen entspricht, kann es sich leisten zu bezweifeln, dass es sie gibt“

Das Zitat verdeutlicht vieles von dem, was bei denjenigen innerpsychisch abläuft, die andere geschlechtliche Identitäten leugnen, abwerten, lächerlich machen, sie als skurrile Gruppen bezeichnen.

Zu ergänzen ist, dass geschlechtliche Identitäten jenseits von der binären Norm nicht immer auf einer Dysphorie mit den eigenen Körpermerkmalen beruhen müssen:

  • Menschen mit anderen Identitäten können sich ebenso in ihrem Körper wohlfühlen. Umgekehrt können Menschen, die sich binär als Frau oder Mann erleben, sich in ihrem Körper unwohl fühlen.

In diesem Text geht es um quere Identitäten und ihre Einbettung in Prozesse von Dating, Partnersuche, Erotiksuche, Freundschaftssuche und soziale Vernetzung.

Als Dating-Plattform ist dies Thema uns ein Herzensanliegen:

  • Schließlich ist es unsere Aufgabe, das Online-Dating aller unserer Mitglieder voran zu bringen. Gleichzeitig geht die Liebe oft Wege, die – den sich freilich auch wandelnden – Mehrheitsnormen nicht entsprechen.

Was ist queer?

Queer, das sind alle, die andersartig, ungewöhnlich, seltsam sind. Es ist ein ursprünglich negativ verstandener Begriff, der durch die Auswahl als Eigenbezeichnung einen positiven Sinn bekam.

Queer als Community ist ein Zusammenschluss dieser anderen Menschen. Ihre Gemeinsamkeit ist, dass sie Diversität als Kernmerkmal ihrer queeren Verbundenheit erleben.

Queer als Selbstbezeichnung entstand als Gegenwehr gegen die dominante Heteronormativität, die behauptet:

  • Menschen sind heterosexuelle Männer und Frauen. Andere existieren nicht, sind zu sanktionieren, oder mindestens zu bedauern.

Als queer verstehen sich diejenigen, die außerhalb dieser Heteronormativität liegen. Dies schließt Personen ein, die sich nicht oder nicht eindeutig als Mann oder Frau identifizieren. Genderqueer sind dabei alle, die sich jenseits der binären Konzepte der Geschlechter von Mann und Frau bewegen. Oder solche, die nicht oder nicht eindeutig heterosexuell sind. Es schließt aber ebenso alle die ein, die sich mit der queeren Community identifizieren.

Es gehören also auch heterosexuelle Männer und Frauen zur queeren Community, die sich für die Emanzipation und Gleichberechtigung aller einsetzen.

Queer bedeutet nämlich gleichzeitig ein Bekenntnis zur Gleichheit. Diese entsteht aber nicht aus Heteronormativität, sondern aus Diversität heraus:

  • Weil wir als Menschen alle ebenso divers wie gleich sind, sind wir eigentlich alle queer.

Schnelldurchgang durch queere Konzepte anhand bekannter Abkürzungen

LGB ist die traditionelle Abkürzung, die queere Menschen für sich lange verwandten:

  • Lesbisch, Gay (schwul), Bisexuell.

Es wurden aber weitere queere Identitäten entdeckt und artikulierten sich.

So wurde bald aus dem LGB ein LGBT+, um transsexuelle oder transidente Menschen (Transgender) ebenso einzuschließen.

Hieraus wiederum wurde ein LGBTQ+, was für lesbisch, gay, bisexuell, transgender und queer steht.

Als sich die intergeschlechtlichen oder intersexuellen Personen artikulieren, entstand das LGBTQI. Aus diesem entstand wiederum mit asexueller Emanzipation das LGBTQIA+; also lesbisch, gay, bisexuell, transgender, queer, intersexuell, asexuell.

Das abschließende + oder ein * symbolisiert und anerkennt, dass weitere Gruppen eingeschlossen und willkommen sind.

Deutschsprachig wird auch LGBATIQQP+ verwandt, welches steht für lesbisch, schwul (gay), bisexuell, asexuell, trans, inter, queer, questioning und pansexuell, erneut mit einem erweiternden Plus.

Manche finden die sich verlängernden Abkürzungen merkwürdig. Sie sind aber Ausdruck der psychologischen Realität von Diversität und eines Willens zur gesellschaftlichen Emanzipation, Befreiung und Anerkennung.

Natürlich ist das Feld der menschlichen Sexualität, Liebe und geschlechtlichen Identität aber weitaus vielgestaltiger, als es sich in diesen Abkürzungen vollständig widerspiegeln kann.

Abkürzungen können aber aus pragmatischen und gedächtnispsychologischen Gründen nicht unendlich länger werden:

  • Deshalb kann queer als der Oberbegriff für das gesamte Spektrum der Diversität menschlicher Identitäten verstanden werden. Die Symbole + und * machen deutlich, dass auch diejenigen eingeschlossen sind, die sich  aktuell womöglich noch nicht als queer verstehen.

Diversität und Inklusion bei Gleichklang

  • Diversität und Inklusion sind uns als alternativer Dating-Community wichtig:
  • Wir sehen uns als eine queere Dating-Plattform, bei der die Mehrheit der Mitglieder (ca. 80 %) sich vorwiegend als Mann oder Frau und als heterosexuell erleben.
  • Jedes fünfte Mitglieder zeigt demgegenüber queere Merkmale der geschlechtlichen Identität, der sexuelle Orientierung oder der romantischen Identität.
  • Wird aber die Akzeptanz und Bejahung gegenüber der queeren Sichtweise als Kriterium herangezogen, dann ist die Mehrheit unserer Mitglieder queer.

Durch queere Optionen der Partnervermittlung und des Online-Dating möchten wir Mitgliedern mit allen queeren sexuellen und geschlechtlichen Orientierungen hohe Chancen für eine erfolgreiche Partnersuche ermöglichen. Gleiches gilt für andere soziale Vernetzungen, zu denen Freundschaften, Projekte, Gemeinschaften, Freizeitaktivitäten, berufliche Kooperationen, aber auch Erotik gehören.

Queere Vielfalt

Was aber sind die geschlechtlichen Identitäten, sexuellen Orientierungen und romantischen Orientierungen, die sich als queer einordnen lassen?

Im Folgenden wird die queere Vielfalt in Anlehnung an die Darstellungen auf den Webseiten des Gender-Wiki, des LGBTQIA-Wiki  und des Queer-Lexikons geschildert.

Diese Webprojekte beinhalten eine umfassende Auflistung queerer Begriffe der sexuellen, geschlechtlichen und romantischen Orientierung, auf die dieser Artikel zurückgreift.

Wir greifen diese Begriffe unter einer Dating-Perspektive auf und führen auch einige neue Begriffe ein:

  • Wie werden Partnersuche, Freundschaftssuche, Erotiksuche und soziale Vernetzung in jeder gewünschten Form für diese queere Vielfalt möglich?

Entsprechend werden die Begriffe nicht nur dargestellt, sondern es werden auch die Dating-Implikationen aufgezeigt:

  • Wie kann bei der Partnersuche, Erotiksuche oder Freundschaftssuche mit dieser Vielfalt umgegangen werden?

Bei der Vorstellung der queeren Grundkonzepte beginnt der Artikel mit den geschlechtlichen Identitäten, um sodann die sexuelle Orientierungen und romantische Orientierungen zu erläutern.

Sexuelle Orientierungen lassen sich leichter verstehen, wenn zuvor die geschlechtlichen Identitäten oder Gender-Identitäten eingeführt wurden. Romantische Orientierungen lassen sich wiederum ebenfalls leichter verstehen, wenn zuvor die sexuellen Orientierungen dargestellt wurden.

Zwischen den Abschnitten gibt es jedoch viele Überschneidungen. Schließlich sind in der psychologischen Wirklichkeit geschlechtliche Identitäten, sexuelle Orientierungen und romantische Orientierungen miteinander in vielfältiger und individueller Art und Weise verbunden.

Dies kann bis zu Begrifflichkeiten und Erlebensweisen gehen, wie Girlfag (schwule Frauen) oder Guydyke (lesbische Männer) gehen. Diese könen nur als ein Zusammenspiel aus geschlechtlicher Identität, sowie sexueller und romantischer Orientierung dargestellt und verstanden werden.

Der Fokus der Darstellung und auch unseres Dating-Plattform als Ganzem liegt nicht auf der Frage, wie hoch die jeweiligen Anteile bestimmter Merkmale an der Gesamtbevölkerung sind. Wir wollen nicht vorwiegend eine Mehrheit oder umgekehrt eine Minderheit unterstützen. Vielmehr richten wir beim Online-Dating den Fokus auf jede einzelne Person mit ihren individuellen Merkmalen und Suchpräferenzen.

Aus diesem Grund diskutieren wir häufigere Merkmale genauso wie seltenere oder sogar sehr seltene Merkmale und wenden ebenso viele Ressourcen beispielsweise für die Partnersuche für Guydykes oder die Partnersuche für Girlfags auf, wie für andere, häufigere Gruppen.

Ein Inhaltsverzeichnis erleichtert das Lesen dieses sehr langen Artikels. Bei den einzelnen Abschnitten gibt es jeweils wieder Rücklinks auf das Inhaltsverzeichnis, was das Lesen des Textes weiter erleichtern soll.

Anregungen durch Leser:innen

Als psychologische Dating-Plattform sind wir an den Rückmeldungen unserer Leser:innen interessiert. Dies betrifft gerade auch den Bereich der geschlechtlichen Identitäten, sexuellen Orientierungen, romantischen Orientierungen und deren Berücksichtigung bei der Online-Partnersuche. Ausdrücklich freuen wir uns über Ihre Rückmeldung, wofür Sie auch gerne dies Kontaktformular verwenden können.

Inhaltsverzeichnis mit Sprunglinks

Queere geschlechtliche Identitäten

Innerhalb der Queer-Community hat eine intensive Auseinandersetzung mit geschlechtlichen Identitäten stattgefunden:

  • Beginnen Menschen über ihre geschlechtliche Identität zu reflektieren, können sie dabei manchmal eine größere Vielgestaltigkeit entdecken als diese im klassischen binären Modell vorgesehen ist. Entsprechend groß ist die Anzahl der Begriffe. Die große Anzahl der Begriffe sollte als Wertschätzung von Diversität und Individualität verstanden werden.
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Binäre Identifikation als Frau oder Mann

Die Mehrheit der Menschen definiert sich entsprechend der binären Sichtweise als Mann oder Frau. Dies trifft auch für die große Mehrheit der Mitglieder von Gleichklang zu:

  • Innerhalb der binären Spektrums erleben sich allerdings manche Menschen als mehr oder weniger weiblich oder männlich oder androgyn, indem sie beide Merkmale in sich vereinen.
  • Dies wiederum kann auch mit Suchpräferenzen einhergehen, sodass beispielsweise feminine oder maskuline Frauen oder Männer präferiert werden.

Lange Zeit gab es in den Verhaltenswissenschaften, wie der Psychologie, recht klare Vorstellungen von männlichen und weiblichen Merkmalen. So wurden zahlreiche Unterschiede in kognitiven Fertigkeiten berichtet.

Neuere Studien zeigen aber, dass diese Unterschiede, beispielsweise im räumlichen Denken, sehr heterogen, manchmal testspezifisch sind und zudem über die Jahrzehnte abgenommen haben. Aufschlussreich sind auch Untersuchungen zur Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT), die die Fähigkeit zum Lernen unter Verwendung digitaler Geräte und Applikationen meint. Hier schneiden Mädchen besser ab als Jungen, allerdings nehmen diese Unterschiede von der Grundschule über späterer Schularten ab und sie sind auch insgesamt klein.

Etwas stärker und stabiler scheinen die durchschnittlichen Vorteile von Frauen gegenüber Männern beim Lesen und Schreiben zu sein. Aber auch beim Lesen erreichen die Unterschiede nur eine gering bis mittelgradige und beim Schreiben eine mittelgradige Stärke. Eine neuerliche meta-analytische Betrachtung in den USA fand ebenfalls eher nur geringe bis maximal moderate Unterschiede zwischen Mädchen und Jungen im Lesen und Schreiben zum Vorteil von Mädchen. Diese nehmen in den ersten Jahren des Schulbesuchs zu und bleiben dann gleich.

Die Psychologin Hyde kam in ihrer Gender Similarity Hypothesis zu dem Ergebnis, dass es  je nach Bereich Durchschnittsunterschiede zwischen Männern und Frauen gebe. Im Vordergrund stehe aber die Ähnlichkeit. Geschlechtsunterschiede sollten nicht übertrieben werden. Männer und Frauen seien sich ähnlicher als sie verschieden voneinander seien.

Dieser Einschätzung hat den Verlauf der letzten 15 Jahren überstanden:

  • Der Überlappungsbereich zwischen Männern und Frauen ist in allen Bereichen so groß. Die hauptsächlichen Unterschiede liegen zwischen den einzelnen Personen und nicht zwischen den Geschlechtern.
  • Versuche, Unterschiede zwischen Männern und Frauen zur Rechtfertigung von zugewiesenen Rollenunterschieden aufzubauschen oder diese gar biologisch zu begründen, sind pseudowissenschaftlich. Es bestehen keine oder hochgradig fluide Unterscheidungen, die zudem in den zurückliegenden Jahrzehnten insgesamt noch fluider geworden sind.
  • Der starke Überlappungsbereich reduziert die Bedeutsamkeit des Geschlechts als einem binären Konstrukt (Frau oder Mann). Dies gilt auch für die Fälle, in denen die Betreffenden mit der binären Zuweisung einverstanden sind.
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Nicht-binäre Identifikationen

Neben den binären Begriffen Frau und Mann gibt es eine große Vielzahl weiterer Differenzierungen und Varianten der geschlechtlichen Identität:

  • Der Begriff nicht-binär oder non-binär kann dabei als ein Sammelbegriff für alle diejenigen geschlechtlichen Identitäten oder Gender gelten, die sich nicht gemäß der binären Zuordnung eindeutig als Mann oder Frau zuordnen lassen.

Im Englischen gibt es das Wort sex, was sich auf anatomische oder auch genetische Merkmale bezieht. Außerdem gibt es den Begriff Gender, der sich auf die sozial vermittelten Schlüsse, Interpretationen und Erwartungen bezieht.

Es ist also keineswegs eine neue Idee, zwischen anatomischen Merkmalen oder Genetik und den aus ihnen zu ziehenden oder nicht zu ziehenden Schlüssen zu unterscheiden. Im Deutschen ist dies wegen der Gleichheit des Begriffes Geschlecht womöglich etwas weniger intuitiv, aber natürlich ebenso möglich und notwendig:

  • Dass zwischen anatomischen Merkmalen oder der Genetik sowie dem sozialen Umgang und der eigenen Identifikation ein Unterschied besteht, ist schlichtweg eine psychologische Tatsache. Diejenigen, die dies bestreiten, verstehen die Konzepte nicht oder entscheiden sich aus ideologischen Gründen, die Wirklichkeit nicht zur Kenntnis nehmen zu wollen.

Entsprechend verfügen auch diejenigen, die beispielsweise anatomische oder genetische Merkmale untersuchen (oder deren Korrelate) nicht über die Kompetenz, um hiervon auf die innere Identifikation und die Bedeutsamkeit des Gender zu schließen:

  • Geburts-Ärzt:innen können das anatomische Geschlecht Neugeborener beurteilen und damit zu einer normativen Zuweisung des Genders beitragen. Als dieses werden Neugeborenen dann zunächst durch ihre soziale Umwelt behandelt. Welches Gender diese Neugeborenen später haben werden, darüber können weder Geburts-Ärzt:innen noch irgendjemand sonst irgendeine Aussage treffen.

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Was ist nicht-binär?

Das non-binäre Spektrum umfasst Bereiche des weder Frau noch Mann, nicht ganz Frau und nicht ganz Mann, Frau und Mann, sowie des nicht immer Mann, nicht immer Frau:

  • Das nicht-binäre Spektrum geht damit auch in das binäre Spektrum um, was es ebenfalls mehr oder weniger „maskuline“ oder „feminine“ Frauen gibt.
  • Anders als diese Maskulinitäts-Feminitäts-Variation innerhalb des binären Spektrums, treten im nicht-binären Spektrum aber zusätzlich auch Formen auf, die sich komplett den Begriffen „maskulin“ und „feminin“ entziehen.
  • Im nicht-binären Spektrum spielt zudem die Fluidität der geschlechtlichen Identifikation eine besonders starke Rolle. Personen identifizieren sich zu unterschiedlichen Zeiten unterschiedlich stark mit unterschiedlichen Gender-Konzepten. Dies gilt auch für das binäre Spektrum, wird hier aber oft weniger beachtet.
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Uneindeutigkeit von Mann und Frau

Durch die Unterscheidung zwischen sex und gender wird die Bezeichnung „Mann“ und „Frau“ im jedenfalls im Hinblick auf die individuelle Lebensgeschichte uneindeutig:

  • Die Bezeichnung als Mann und Frau enthält keine Informationen darüber, ob eine Übereinstimmung der eigenen Identifikation mit dem aufgrund anatomischer Merkmale bei der Geburt zugewiesenem Geschlecht vorliegt oder nicht.
  • Wer aufgrund der Anatomie bei der Geburt dem männlichen oder weiblichen Geschlecht zugewiesen wurde und sich mit diesem identifiziert, ist jedoch genau so ein Mann oder eine Frau, wie ein Trans-Mann ein Mann oder eine Trans-Frau eine Frau ist.

Manche entfalten gegen diese Sachlage einen regelrechten Proteststurm. Diese Proteste verstehen nicht, dass das, was an sozialer Zuweisung aus anatomischen Merkmalen (oder auch der Genetik) folgt, etwas anderes ist als das, was die anatomischen Merkmale oder die Genetik in sich sind:

  • Gender ist sozial geprägt. Dies ist keine Fiktion, sondern eine Tatsache. Das zeigt bereits ein Blick in die Gesetze, nach denen nämlich bereits heute beispielsweise in Deutschland eine Transgender-Frau nach Änderung ihres Geschlechtsstandes eine Frau ist. Sie ist genau so gesetzlich eine Frau, wie eine Frau, die bereits ab der Geburt aufgrund ihrer Anatomie als Frau bezeichnet wurde. Weil Gender sozial definiert wird, steht dies in keinem Widerspruch zu Anatomie oder Biologie.
  • Die Sachlage, dass sich die Gesetze, wer als Mann oder Frau zu bezeichnen ist, weltweit unterscheiden, zeigt ebenfalls die soziale Vermittlung des Genders. Wäre es anders, könnte es diese Unterschiede gar nicht geben.

Die Begriffe Mann und Frau sind – jedenfalls im Hinblick auf die individuelle Entwicklung der einzelnen Personen – nicht mehr eindeutig. Deshalb wird im queeren Diskurses die Vorsilbe Cis vorgeschlagen. Hiermit können Männer oder Frauen bezeichnet werden, die aufgrund ihrer Anatomie seit der Geburt als Frau oder Mann betrachtet wurden und sich hiermit weiterhin identifizieren.

Es gibt einige, insbesondere konservative und religiös fundamentalistische Kreise, die mit aufgeregter Empörung auf diese Vorsilbe reagieren. Die Empörung ist freilich unbegründet:

  • Die Vorsilbe Cis gibt Männern und Frauen, die ab der Geburt aufgrund ihrer Anatomie als Männer oder Frauen bezeichnet wurden und sich damit auch identifizieren, die Möglichkeit, dies zum Ausdruck zu bringen. Dies können sie tun, wenn sie es möchten.
  • Anders als eine Cis-Frau oder ein Cis-Mann ist ein Trans-Mann oder eine Trans-Frau ein Mann oder eine Frau, der oder die bei der Geburt aufgrund der anatomischen Merkmale einem anderem Geschlecht zugewiesen wurde als dem, mit dem er oder sie sich (jetzt) identifiziert. Ein Trans-Mann wurde also bei der Geburt als Frau bezeichnet, identifiziert sich aber als Mann. Eine Trans-Frau wurde bei der Geburt als Mann bezeichnet wurde, identifiziert sich aber als Frau.
  • Mit der Vorsilbe Trans haben nun eine Trans-Frau oder ein Trans-Mann die Möglichkeit, dies zum Ausdruck zu bringen, wenn sie dies möchten.
  • Wenn sie dies nicht zum Ausdruck bringen möchten, können Cis Frauen, Trans-Frauen, Cis-Männer und Cis-Frauen sich selbstverständlich auch weiterhin nur als Frauen oder Männer bezeichnen.

Um es weiter zu komplizieren, gibt es Menschen mit Transidentität, die sich binär als Mann oder Frau identifizieren, während andere Transgender-Personen sich als nicht-binär männlich oder nicht-binär weiblich erleben:

  • Die Bezeichnung als Mann oder Frau betont die Bedeutung der psychischen Identifikation mit dem männlichen oder weiblichen Geschlecht. Die Zuweisung per Geburt aufgrund der Anatomie wurde oft als „wie im falschen Körper“ erlebt und die Betreffenden erleben sich eindeutig als das oppositionelle Geschlecht, mit dem sie sich identifizieren.
  • Die Bezeichnung als nicht-binär oder non-binär legt den Fokus auf den verbleibenden Unterschied, dass bei der Geburt (oder vorher) eine Zuweisung als Mann oder Frau erfolgte, die der aktuellen Identifikation nicht entspricht. Es ist also ein Unterschied in der biografischen Entwicklung, der sich in der aktuellen Selbstbezeichnung widerspiegelt. Es kann aber auch ein zusätzlicher Unterschied im Erleben sein.

Die entsprechende Zuordnung bleibt aus queerer Sichtweise den einzelnen Personen überlassen. Bei Gleichklang überlassen wir es daher den einzelnen Transgender-Personen selbst, ob sie sich für ihre Partnersuche als Mann, Frau oder nicht-binär bezeichnen, wobei sie letzteres wiederum durch Angabe von männlich oder weiblich spezifizieren können.

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Varianten der Nicht-Binärität

Intersexualität als meistens nicht-binär

Intergeschlechtliche Personen weisen bei der Geburt Geschlechtsmerkmale auf, aufgrund derer sie sich bei der Gender-Zuweisung nicht eindeutig als männlich oder weiblich identifizieren lassen. Wichtig ist hier, dass sich Intersexualität durch das Vorhandensein bei Geburt körperlich nicht eindeutig als männlich und weiblich identifizierbarer geschlechtlicher Merkmale definiert.

Damit unterscheidet sich Intersexualität von Adrongynität oder auch dem Intergender, wo es um das gleichzeitige Vorhandensein psychischer männlicher und weiblicher Eigenschaften oder das Stehen zwischen den Geschlechtern geht, womit mit psychischer Eigenschaft die Identifikation gemeint ist.

  • Früher fanden bei Intersexuellen nach Geburt routinemäßig operative Eingriffe statt, mit deren Hilfe ein binäres Aussehen als Mann oder Frau geschaffen werden sollte. Mittlerweile hat das Bundesverfassungsgericht in Deutschland dieser Praxis einen Riegel vorgeschoben. Nur noch aus gesundheitlichen Gründen erforderliche Operationen dürfen durchgeführt werden.

Intersexuelle können sich mit einem binären Gender als Mann oder Frau identifizieren, woraus die lange Zeit routinemäßigen Operationen ausgerichtet waren. Mit der zunehmenden Artikulation und Sichtbarkeit intergeschlechtlicher Menschen, sowie der Beendigung der Fremdbestimmung durch frühe OP´s weist die Entwicklungsrichtung aber dahin, dass mehr Intersexuelle sich nicht mehr binär sehen, sondern sich non-binär identifizieren.

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Demifrauen und Demimänner

Sich dem nicht-binären Spektrum zuordnen tun Personen, die als Demigirl (Demifrau) oder Demiboy (Demimann) bezeichnet werden:

  • Es handelt sich hier um Personen, die sich nur teilweise als Frau oder Mann identifizieren und insofern in gewisser Weise zwischen den Geschlechtern stehen, ohne aber zwischen diesen zu schwanken. Im Englischen hat das Wort boy oder girl dabei keinerlei Bezug zum Alter, während es im Deutschen missverstanden werden kann als Ausdruck eines jungen Alters. Dies ist jedoch mit den Begriffen nicht intendiert.
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Agender-Spektrum

Eine weiteres Spektrum der geschlechtlichen Identitäten wird durch Agender, welche geschlechtslos, geschlechtsneutral und Neutrois als weitgehend überlappende Bezeichnungen einschließt:

  • Es können allerdings subtile Unterschiede innerhalb des Agender-Spektrums dahingehend bestehen, ob das Agender als ein „Fehlen eines Geschlechts“ oder als neutral wahrgenommen wird. Bei einigen, die ihre Agender als ein Fehlens eines Geschlechts wahrnehmen, mag dies sogar als ein Defizit erlebt werden, was für Personen, die sich als geschlechtsneutral sehen typischerweise nicht der Fall ist.
  • Umgekehrt wird vorgeschlagen, dass Neutrois ihre Geschlechtsneutralität auch stärker nach außen zeigen wollen, als dies allgemein im Agender-Bereich typisch wäre. Neutrois erleben demnach das Zeigen von geschlechtlichen Merkmalen als unangenehm und legen Wert darauf, auch neutral wahrgenommen zu werden.
  • Auf jeden Fall sind Neutrois aber im Agender-Spektrum eingeordnet. Agender bedeutet entsprechend übergreifend, dass die Betreffenden sich mit keinem Geschlecht identifizieren. Sie nehmen sich als Menschen wahr, die für ihre Identifikation keiner geschlechtlichen Merkmale benötigen, denen solch eine Identifikation nicht möglich ist oder von denen solch eine Identifikation nicht gewünscht wird.

Für diese und folgende Identitäten gilt übrigens, dass sich nicht alle aus der Eigensicht als non-binär definieren. Einige sehen sich eher als die Grenzen der Geschlechter außer Kraft setzend an. Trotzdem erfolgt überwiegend eine Bezeichnung als nicht-binär im Sinne der Abgrenzung von den binären Kategorien.

Da alle Grenzen fließend sind, gibt es, gibt es auch im Agender Spektrum wiederum einen Graubereich, der als Libragender bezeichnet wird:

  • Für Libragender Personen spielt das männliche oder weibliche Geschlecht eine weitaus geringere Rolle als es dies für die meisten Menschen tut. Die Identifikation als männlich oder weiblich spielt beim Libragender entsprechend auch eine wesentlich geringere Rolle als beispielsweise für Demiboys oder Demigirls. Insofern werden Libragender Personen im Bereich Agender gesehen.
  • Allerdings fühlen sich libragender Personen dennoch in geringfügigem Ausmaß einem Geschlecht hingezogen. Auf männlich und weiblich bezogen, stehen sie meistens etwas mehr bei dem einen als bei dem anderen Attribut. Libragender Personen stehen also bei hoher Nähe zum Agender dennoch zwischen den Geschlechtern. Librafeminine Personen sind etwas näher bei der weiblichen Seite und libramaskuline Person sind etwas näher bei der männlichen Seite.
  • Libramaskulinität ähnelt insofern einem Demimann und Librafemininität einer Demifrau, wobei aber im Unterschied zu Demimann und Demifrau Libragender Personen sich erheblich näher bei der Agender-Seite fühlen, also die Identifikation mit männlich oder weiblich bei weitem geringer ist.

Bisher wurde die geschlechtliche Identifikation als etwas eher statisches dargestellt, welches sich auf jeweils ein Konzept der geschlechtlichen Identität bezieht.

Personen wären demnach Cis-Männer, Cis-Frauen, Trans-Männer, die sich binär oder nicht-binär einordnen, Trans-Frauen, die sich binär oder nicht-binär einordnen, Intersexuelle/Intergeschlechtliche, die nicht-binär sind, nicht-binäre Demifrauen (bekannter ist die englische Bezeichnung demigirl), non-binäre Demimänner (bekannter ist die englische Bezeichnung demiboy), typischerweise als nicht-binär gesehene Agender, geschlechtsneutrale Personen, Neutrois oder Personen mit Libragender im Sinne von librafemininer oder libramaskuliner Identifikation.

Ausschließlich Cis-Männer, Cis-Frauen und ein Teil der Trans-Männer und Trans-Frauen wird sich als binär einordnen, alle anderen sind nicht-binär, sofern hierzu auch Personen gezählt werden, die die Geschlechter als Kategorien umfassen.

In der Realität ist das nicht-binäre Spektrum bei Berücksichtigung der Möglichkeiten zur Fluidität und zur Identifikation noch komplexer, worauf im Folgenden eingegangen wird.

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Polygender Identitäten

Ein weiterer Aspekt im queeren Spektrum der Geschlechtsidentität ist, dass auch gleichzeitig oder zu unterschiedlichen Zeitpunkten verschiedene Identifikationen vorliegen können, wobei solche komplexen Identifikationen als Multigender oder Polygender bezeichnet werden.

Im Bereich der Multigender und Polygender wird unterschieden zwischen Bigender, Trigender und Pangender:

  • Eine Bigender-Identität sind beispielsweise die sogenannten Two-Spirits. Es handelt sich um Personen, die sich sowohl als Mann als auch als Frau identifizieren, wobei für sie im Unterschied zu androgynen Personen die Möglichkeit eines situationalen und temporären Wechsels zwischen den Geschlechtern besteht.
  • Der Begriff Two Spirit bezieht sich ursprünglich auf das dritte Geschlecht bei den nativen Einwohner:innen Amerikas, wobei das Bigender aber von diesem Gebrauch generalisiert worden ist.

So braucht sich Bigender nicht unbedingt auf Mann und Frau zu beziehen, sondern es könnte beispielsweise ebenso gut sein, dass jemand sich als Demifrau und Demimann identifiziert. Beides kann zur gleichen Zeit, aber auch wechselhaft stattfinden.

Eine weitere subtile Möglichkeit ist, dass sich eine Transgender-Person als binäre Transgender-Frau und als nicht-binäre Transgender-Person identifiziert. Solch eine doppelte Identifikation ist durchaus psychologisch schlüssig; einerseits die starke Identifikation als Frau, die gesellschaftlich binär gesehen wird, andererseits die Identifikation mit einer queeren Abweichung von der binären Norm, die ebenfalls die eigene Person kennzeichnet.

Trigender ist eine weitere Form des Polygender, bei der eine Person zur gleichen Zeit oder zu unterschiedlichen Zeitpunkten drei geschlechtliche Identifikationen hat. Es können drei oder zwei Identifikationen zur gleichen Zeit auftreten, ebenso können die Identifikationen situationsbezogen und temporär wechseln. Beispiel wäre eine Person, die sich als Mann und Frau, aber ebenso als genderneutral erlebt.

Die Anzahl der Gender kann weiter zunehmen, sodass von Multigender gesprochen wird. Als Pangender werden wiederum Personen bezeichnet, die sich mit allen möglichen geschlechtlichen Identifikationen identifizieren können, wobei hierfür auch der Begriff Omnigender verwandt werden kann.

Rae McDaniel weist darauf hin, dass Pangender die Ausdehnung der eigenen Freiheit bedeute, indem alle Gender-Merkmale und damit verbundenen Handlungsoptionen einer einzelnen Person zur Verfügung stehen.

Die verschiedenen Formen des Polygender haben bereits einen möglichen weiteren Aspekt der Genderidentität zum Vorschein gebracht:

  • die Veränderung der geschlechtlichen Identifikation über die Zeit. Diese wird im queeren Sprachgebrauch durch die Begriffe der Genderfluidität und des Genderflux bezeichnet.

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Gender-Fluidität

Unter Gender-Fluidität wird verstanden, dass es durchaus eine oder mehrere hauptsächliche oder dominante geschlechtliche Identifizierungen geben kann, sich aber die geschlechtliche Identität trotzdem offen zeigt gegenüber anderen Konzepten, woraus sich temporär und situational weitere oder andersartige Identifikation ergeben können.

Im Rahmen der Genderfluidität können einige „typische“ Fluiditätsrichtungen unterschieden werden:

  • So werden Personen als Genderfae bezeichnet, die zwar eine geschlechtliche Fluidität aufweisen, aber sich niemals mit dem männlichen Geschlecht identifizieren. Beispiel für Genderfae wäre eine Transgender-Frau, die sich niemals als Mann identifiziert, deren geschlechtliche Identifizierung aber beispielsweise neben der hauptsächlichen Identifikation als binärer Frau auch eine Identifikation als nicht-binäre Demifrau beinhalten kann.
  • Genderfaun sind umgekehrt Personen, die geschlechtsfluide sind, sich aber dabei niemals mit dem weiblichen Geschlecht identifizieren.
  • Genderflor bezieht sich auf Personen, deren Geschlechtsfluidität niemals die beiden binären Kategorien Frau und Mann einbezieht. Eine nicht-binäre libramaskuline Person, bei der auch eine Offenheit gegenüber kompletter Geschlechterneutralität besteht, wäre eine Beispiel für Genderflor.

Bei Fluidität geht es meistens darum, dass zwar eine (wie immer auch charakterisierte) Grundausrichtung vorhanden ist, dass diese aber offen ist. Mit zunehmender Fluidität kann diese Grundausrichtung letztlich bis zur Unerkennbarkeit zurücktreten. Alles, was bleibt, kann so die Fluidität an sich sein.

Fluidität ist insofern als ein Spektrum zu verstehen:

  • Dies Spektrum schwankt zwischen einem „maskulinem Mann“, der aber doch gelegentlich den Demiboy in sich entdeckt – bis hin zu einer hochgradig fluiden Konstellation, die keinen „default-Zustand“ der geschlechtlichen Identifikation aufweist.

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Genderflux

Eine Form der Genderfluidität ist der Genderflux, der sich dadurch kennzeichnet, dass innerhalb einer geschlechtlichen Identität eine starke Variabilität der Intensität dieser geschlechtlichen Identität besteht:

  • So mag eine Person sich zu unterschiedlichen Zeitpunkten als Mann, Demiboy (Demimann) und libramaskulin bis zu Agender erleben. Oder eine Person erlebt sich zu unterschiedlichen Zeiten als Frau, Demigirl (Demifrau) und librafeminin bis hin zu Agender.
  • Im Zustand des Agender wäre nahezu nichts mehr (kaum wahrnehmbar) von der männlichen oder weiblichen Identität vorhanden, während die Intensität der männlichen oder weiblichen Identität über die Stufen libramaskulin / librafeminin, Demiboy / Demifrau und Mann / Frau zunimmt.

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Fluidflux

Eine weitere Form der Fluidität ist der Fluidflux, bei dem eine Person zwischen zwei oder mehr Geschlechtern steht und die Intensität der geschlechtlichen Identifikation wiederum schwankt:

  • Eine intersexuelle Person oder auch eine Intergender Person kann beispielsweise zwischen Mann und Frau stehen, wobei die Intensität allerdings in dem Sinne schwanken kann, dass sie sich mal mehr männlich (Mann, Demiboy, libramaskulin) und mal mehr weiblich (Frau, Demigirl, librafeminin) erlebt.

Wird die Fluidität der geschlechtlichen Identität zu einem wichtigen Merkmal der geschlechtlichen Identität („ich bin genderfluide“), wird die geschlechtliche Fluidität selbst zur geschlechtlichen Identität.

Je nach Ausrichtung der Fluidität lassen sich „Typen“ identifizieren:

  • So wird von Agenderflux gesprochen, wenn eine geschlechtliche Identität zwischen Agender, Libragender und Demigender schwankt.
  • Der gleiche Schwankungsbereich kann aber auch beim Libraflux auftreten, wobei der Ausgangspunkt das Libragender ist und dies nunmehr in beide Richtungen hin zu Agender oder Demigender schwanken kann.
  • Ein binärer Flux liegt wiederum vor, wenn beispielsweise eine Person sich als Frau wahrnimmt, diese Identifikation aber zu Demigirl oder gar librafeminin schwanken kann.
  • Ein nicht-binärer Flux besteht, wenn eine sich nicht-binär identifizierende Person (z.B. Demimann) schwanken kann hin zu einer binären Identifikation (Mann) oder einer Agender-Identifikation.

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Spezialfall Xenogender

Es handelt sich beim Xenogender um eine umstrittene nicht-binäre Kategorie, die auf Verwunderung oder Ablehnung stoßen kann. Die Grundidee des Xenogender ist, dass es sich um ein Gender handelt, welches bei völlig andere Kategorien ansetzt als die, die typischerweise für eine geschlechtliche Identifizierung angenommen werden:

  • So können sich Menschen mit Fabelwesen, Drachen, Vampiren, mit Tieren, Pflanzen, aber mit abstrakten Ideen, Überzeugungen oder Lebensstilen identifizieren und diese als ihr Gender erleben.

Dem Xenogender kann ebenfalls das Neurogender zugeordnet werden:

  • Menschen mit besonderen, ihr Erleben prägenden neurologischen Merkmalen, wie Autist:innen, auch auch ADHS´ler:innen können ihre Besonderheiten ebenfalls als Gender im Sinne einer Identifikation mit ihren neurologischen Merkmalen als Ausdruck eines Gender erleben.

Christine McAuliffe, Reubs J. Walsh und Eilidh Cage (2021) haben Interviews mit Autist:innen geführt und diese qualitativ ausgewertet im Hinblick auf das Identitäts-Erleben und die Inklusion in die LGBTQIA+-Community:

  • Die Befragten schilderten die Suche und Identifikation mit ihrer eigenen Identität in der LGBTQIA+-Community als lebensbegleitende Thematik. Das zweite große Thema war die Akzeptanz oder mangelnde Akzeptanz in der Community. Einschränkungen der Akzeptanz mussten dabei nicht intentional sein, sondern konnten sich einem nicht gegebenen Verständnis der autistischen Merkmale und der Kommunikation der Autist:innen ergeben. Aber die Befragten berichteten auch direkte Ausgrenzung durch Mitglieder der Community, die Autist:innen nicht als Teil der LGBTQIA+-Community akzeptieren wollten.

Es ist durchaus möglich, dass die Definition eines eigenen Neurogenders Autist:innen und Menschen mit anderen neurologischen Bedingungen helfen kann, sowohl eine positive Identifikation mit sich selbst zu erreichen, als auch selbstbewusst innerhalb der LGBTQIA+-Community auftreten zu können.

Ob ein solcher definitorische Ansatz tatsächlich gewählt werden wird, oder ob sich doch eine Trennung zwischen Identität und Gender durchsetzen wird, hängt maßgeblich auch von den Betreffenden selbst ab, oder davon, mit welcher Art von Identifizierung sie die größte Klarheit und Akzeptanz gegenüber sich selbst und der Gemeinschaft erreichen können.

Weitere Beispiele für Xenogender sind Gruppierungen, wie Otherkin, Therianthropes oder Vampire. Zum Vampirismus haben Suscitatio Enterprises ein umfassendes Forschungsprojekt vorgelegt.

Baldwin und Ripley (2020) führten 24 Interviews mit Personen durch, die sich als Otherkin (Identifikation mit fiktiven nicht menschlichen Wesen, wie Elfen, Drachen oder Einhörnern), Therianthropes (Identifikation mit existierenden Tieren, wie Wölfen, Bären oder Katzen) oder Vampire identifizierten. Sie gelangten zu dem Ergebnis, dass es sich um eine narrative Identität handele, die sich aus internalisierten biografischen Erfahrungen und Ereignissen konstruiere und die auch im Austausch über das Internet aufrechterhalten und weiterentwickelt werde.

Deutlich wird, dass es sich um Identifizierungen handelt, die im Sinne ihres prägenden sozialen und psychischen Einflusses tatsächlich eine Parallelität zu einer geschlechtlichen Identität aufweisen, wobei es aber ebenso möglich wäre, hierfür den Begriff der Identität ohne den Begriff des Genders zu verwenden.

Unstrittig ist bezüglich des Xenogenders also, dass entsprechende Identifizierungen vorkommen. Die Frage ist lediglich, ob diese mit dem Begriff des Gender verknüpft werden sollten oder besser als andere queere Identifizierungen abseits des Gender-Begriffs betrachtet werden können.

Sollte sich der Begriff des Xenogenders durchsetzen, könnten auch weitere typischerweise als außerhalb des Gender-Begriffs betrachtete Identitäten, wie vegan, ökologisch, minimalistisch, als Gender aufgefasst werden.

Bei einem solchem Xenogender als Monogender würde entsprechend die Identifikation als vegan, ökologisch oder minimalistisch die Identifikation als Mann, Frau oder anderes Gender komplett ersetzen.

Das Xenogender kann besonders prägnant zum Ausdruck kommen, wenn die Betreffenden sich nicht gleichzeitig als Mann, Frau oder anderweitig nicht-binär erleben. In diesem Fall prägt das Xenogender die Identität in einem besonders klar erkennbaren Ausmaß in ähnlicher Form, wie beispielsweise das Mann-Sein oder Frau-Sein einen Cis-Mann oder Transgender-Mann oder eine Cis-Frau oder eine Transgender-Frau prägen.

Auch wenn das Xenogender besonders prägnant erkennbar und verstehbar ist, wenn es alleine auftritt, kann es – wie alle anderen geschlechtlichen Identitäten – ebenfalls zusammen mit weiteren Identitäten als Bigender, Trigender, Multigender oder Omnigender, sowie als Geschlechtsfluidität, Fluidflux oder Genderflux in Erscheinung treten.

Die aktuelle Sachlage ist, dass die überwältigende Mehrheit der Veganer:innen, Minimalist:innen und Anhänger:innen eines ökologischen Lebensstils ihre diesbezügliche Identität nicht als Gender auffasst, weshalb sie sich dennoch zur queeren Community rechnen können. Ebenso gibt es aber einzelne Personen, die ihre vegan, ökologische oder minimalistische Ausrichtung, die auch mit sexuellen und romantischen Orientierungen verknüpft sein kann, als ein Gender erleben.

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Wieso soll Xenogender ein Gender sein?

Die Erleben hinter dieser Kategorie ist, dass sich die betreffenden Menschen ebenso stark und generalisiert mit jenseits typischer Geschlechtsmerkmale liegenden Kriterien identifizieren, wie dies z.B. die meisten Männer mit ihrem männlichen Geschlecht oder die meisten Frauen mit ihrem weiblichen Geschlecht tun. Ist das Ausmaß der Identifizierung entsprechend hoch, kann es von daher durchaus Sinn machen, den Begriff Xenogender zu verwenden.

Auch wenn das Xenogender fraglos auf Verblüffung oder sogar Ablehnung stoßen kann, sollten wir uns hüten vor Abwehrreflexen:

  • Was der Begriff eben plastisch deutlich macht, ist das hohe Ausmaß der möglichen Identifizierung mit außerhalb des traditionellen Gender-Begriffs liegenden Merkmalen. Diese Identifikation kann so weitgehend sein, dass jemand sich letztlich im gleichen oder ähnlichen innerpsychischen Sinne als Autist:in oder Veganer:in erlebt, wie andere sich als Cis-Mann, Cis-Frau, Trans oder Intersex erleben.

Für eine Person, die sich ausschließlich mit dem Xenogender vegan identifiziert ist, ist entsprechend die Bedeutsamkeit ihres Veganismus bei weitem wichtiger als beispielsweise die Sachlage, dass sie bei ihrer Geburt aufgrund ihrer anatomischen Merkmale als Frau oder Mann betrachtet wurde. Sie identifiziert sich mit dieser Zuweisung nicht, sondern mit vegan. Auch im Kontext von Sexualität und Partnerschaft identifiziert sich die entsprechende Person daher nicht als Frau oder Mann, sondern nach wie vor als vegan (siehe spätere Ausführungen zur Vegansexualität und zur Veganromantik). Dies gilt vergleichbar für andere Xenogender.

Der Begriff Xenogender macht noch einmal in besonders hohem Ausmaß deutlich, dass es keineswegs notwendig ist, sich mit körperlichen oder psychischen Geschlechtermerkmalen (oder Stereotypen) zu identifizieren, sondern dass wir Menschen uns auch gänzlich anders identifizieren können, sogar mit fiktiven Wesen.

In diesem Sinne kann Xenogender – gerade, weil der Begriff auf Ablehnung stößt – gleichzeitig Anlass zur Reflexion und zur kritischen Auseinandersetzung mit den scheinbar naturnotwendigen geschlechtlichen Identifizierungsmerkmalen geben.

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Überwindung von Gender-Kategorien?

Die vielfältigen Gender-Identifizierungen manchen deutlich, dass eine Einordnung aller Menschen in die binären Kategorien von Mann und Frau nur willkürlich oder gar gewaltsam möglich ist, indem jede in diese Kategorien gezwungen wird, Vielgestaltigkeit ignoriert wird, anderes Erleben lächerlich gemacht oder anderweitig sanktioniert wird.

Gleichzeitig könnte aber paradoxerweise aus den vielfältigen Arten möglicher Gender-Identifikationen und ihrer Fluidität geschlossen werden, dass der Genader-Begriff womöglich ganz überwunden werden kann oder sogar sollte. Konzepte der geschlechtsneutralen Sprache gehen in diese Richtung:

  • An die Stelle des Gender-Begriffs könnte in einer Gender überwindenden, queer-diversen Sichtweise einfach die Einsicht treten, dass Menschen verschieden sind und sich zu unterschiedlichen Zeiten und in unterschiedlichen Situationen unterschiedlich selbst erleben und verhalten, dass alle diese Unterschiede legitim sind, sofern sie nicht die physische oder seelische Gesundheit anderer und deren Selbstbestimmung untergraben.
  • Dadurch könnte die permanente Präsenz von Geschlecht und Gender aufgehoben werden und es müsste beispielsweise über anatomische Geschlechtsmerkmale nur dann gesprochen werden, wenn dies wirklich notwendig ist, z.B. bei einer ärztlichen Untersuchung. Auch in Anreden könnte darauf verzichtet werden, permanent deutlich zu machen, welches Gender eine bestimmte Person hat, zumal dies Gender nicht einmal aufgrund äußerer Merkmale erkennbar sein mag, so dass Fehlanreden erfolgen.

Gerade die Analyse der großen Vielgestaltigkeit eröffnet so Möglichkeiten zu einer sozialen Welt jenseits der Dominanz von Geschlecht und Gender.

Voraussetzung für solch eine Welt ist freilich, dass alle Prozesse von Diskriminierung überwunden sind, weil ansonsten ohne den Gender Begriff tatsächlich bestehende Diskriminierungen (z.B. von Personen, die aktuell als Frauen oder Transgender bezeichnet werden) nicht mehr benennbar und schwerer bekämpfbar wären.

Dies gilt analog zum Wort Rasse. Aus biologischer Sicht gibt es keine Menschenrassen, da die Unterschiede zwischen Menschen mit unterschiedlichen Hauttypen nicht den Kriterien zur Differenzierung von Rassen entsprechen. Dennoch ist es aber wichtig, Rassismus als solchen weiterhin zu benennen, auch wenn es eigentlich keine Rassen gibt:

  • Es es unstrittig, dass es anatomische Geschlechtsmerkmale gibt oder dass es X und Y Chromosome gibt. Dass dies aber dazu führen muss, dass (mit anatomischen Merkmalen korrelierte) soziale Unterschiede zwischen Gentern gemacht werden und ein enormes kulturelles, religiöses oder politisches Gewicht auf das Gender einer Person gelegt wird, ist keineswegs naturgemäß´gegeben, sondern entsteht durch soziale Konvention. Diese soziale Konvention prägt sich individuell dadurch ein, dass Kinder bereits ab frühem Alter anders behandelt werden, je nach dem, welchem Gender sie fremdbestimmt zugewiesen wurden.
  • Solange aber bestimmte Gender diskriminiert und benachteiligt werden, ist es selbst dann, wenn alle Gender überwunden werden sollen, notwendig, über Gender zu reden und gegen die Diskriminierung auf der Grundlage des Genders zu kämpfen. Der Einsatz für die Gleichberechtigung aller Gender und der Einsatz für die Überwindung der Gender stehen insofern nicht im Gegensatz zueinander. Gender werden vielmehr erst überwunden werden können, wenn die Gleichberechtigung bereits eingetreten ist.

Einigkeit besteht in der queeren Community, dass die Gleichberechtigung aller Gender angestrebt wird, ob Gender überwunden werden sollen oder nicht, hierzu gibt es auch in der queeren Community unterschiedliche Ansichten.

Aktuell versuchen konservative, rechtspopulistische und gemeinsam mit diesen unter Missbrauch des Feminismus kleine Teile des Feminismus, in einer Reihe von gesellschaftlichen Bereichen, wie dem Sport oder auch den öffentlichen Toiletten, Transgender-Personen herauszudrängen. Es gehe um den Schutz von Frauen, weshalb Transgender-Frauen bei sportlichen Wettbewerben nicht antreten oder keine Toiletten für Frauen benutzen dürfen sollten.

Eine genauere Betrachtung zeigt bereits die Absurdität der Argumente auf:

  • Werden Frauen sich also künftig sicherer fühlen, wenn Trans-Männer ihre Toiletten verwenden?
  • Was tun, wenn sich Trans-Frauen unsicher fühlen, wenn sie männliche Toiletten verwenden?

Auch für den Sport sind die meisten Probleme herbeigeredet oder selbst geschaffen, z.B. weil Pubertäts-Blocker verboten werden sollen. Auch würde aus einer Wettbewerbsteilnahme von Transgender-Frauen bei den Männern folgen, dass bei den Frauen dann künftig Trans-Männer antreten würden.

Womöglich wäre die beste Lösung für solche (scheinbaren) Probleme, den Wettbewerbscharakter von Sportveranstaltungen aufzuheben und körperlich-sportliche Bewegung nicht mehr als ein Gegeneinander, sondern als ein echtes Miteinander aufzufassen.

Es ist kein Zufall, dass Transphobie bei rechtsgerichteten Kreisen und auch religiösen Fundamentalist:innen nahezu universal ist – schließlich kommt dem rechtskonservativen Denken und seiner Furcht vor Neuem die Aufrechterhaltung starrer Kategorien und der durch sie ausgehenden Exklusion und Diskriminierung entgegen.

  • Gleichklang positioniert sich als Dating-Plattform gegen die Diskriminierung einer jeden geschlechtlichen Identität und für die volle Anerkennung aller geschlechtlichen Identitäten und sexuellen Orientierungen, solange sich die letzteren auf sexuelle Handlungen zwischen zustimmenden und zustimmungsfähigen Sexualpartner:innen beziehen. Homophobie, Biphobie oder Transphobie haben keinen Platz in unserer Dating-Community.

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Queere sexuelle Orientierungen

Einleitende Worte zu sexuellen Orientierungen

Der Begriff der sexuellen Orientierung ist erstaunlicherweise weitaus weniger präzise definiert als dies vielfach gedacht wird.

Nur im heteronormativen Modell ist scheinbar alles ganz einfach:

  • Es gibt zwei gegensätzliche Geschlechter, die miteinander Sex haben.
  • Die sexuelle Orientierung ist demnach auf das Geschlecht bezogen und sie wird als heterosexuell bezeichnet, weil sie sich auf das oppositionelle Geschlecht bezieht.

Die Wirklichkeit ist freilich eine andere und so wurden Begriffe, wie homosexuell oder bisexuell eingeführt, die ihrerseits weiterhin auf einen klaren Bezug zwischen sexueller Orientierung und Geschlecht pochen:

  • Homosexuell orientiert ist, wer sich sexuell durch Personen des gleichen Geschlechts angezogen fühlt. Bisexuell ist, wer sich durch Männer und Frauen angezogen fühlt.

Wegen des engen Bezugs zwischen „Geschlecht“ und „sexueller Orientierung“ in diesem traditionellem Modell konnte die Entdeckung oder Artikulation weiterer geschlechtlicher Identitäten auch für die sexuellen Orientierungen nicht ohne Folgen bleiben:

  • Menschen können sich durch nicht-binäre Personen angezogen fühlen, was durch den Begriff skoliosexuell bezeichnet wird. Sie können sich aber auch nur durch Teilgruppen des nicht-binären Spektrums sexuell angezogen fühlen, z.B. durch intergeschlechtliche Personen, oder durch jedes andere mögliche Gender, wie Intergender, Transidentität, Demiboy oder Demigirl, Libragender, Agender oder Xenogender.

Im Grunde verlieren damit Begriffe, wie Homosexualität, Heterosexualität und Bisexualität ihren traditionellen Sinn:

  • So wäre eine Intergender Person, die sich sexuell für Intergender-Personen interessiert, eigentlich homosexuell, interessiert sie sich für Agender wäre sie bereits heterosexuell – jedenfalls dann, wenn die unterschiedlichen Gender-Identitäten im Spektrum nicht-binär separat betrachtet werden.
  • Aber selbst wenn alle non-binären Gender als ein Gender betrachtet werden würden, wäre eine nicht-binäre Person demnach homosexuell, wenn sie sich sexuell nur für nicht-binäre Personen interessiert, aber heterosexuell, wenn sie sich für binäre Frauen oder Männer interessiert.
  • Aktuell ist der Trend aber, trotz dieser Problematik die Begriffe homosexuell und heterosexuell in ihrem traditionellem Sinn beizubehalten, während bisexuell bereits eine deutliche Wandlung erfahren hat und sich im Sinne von bi+ mehr zu pansexuell entwickelt oder aber Unterformen von Bisexualität unterschieden werden.

Die Verwendung der Begriffe ist insofern derzeit wenig stringent und teil widersprüchlich.

Bei Zugrundelegung eines Bezuges zwischen sexueller Orientierung und Gender-Identität wäre es eigentlich sinnvoller, nicht das „gleiche“ oder „verschiedene“ zu betonen, sondern das Gender, auf welches sich die sexuelle Orientierung bezieht, unabhängig vom eigenen Gender:

  • Es gibt solche Ansätze, z.B. in Form der Begriffe androsexuell und gynosexuell, die sich auf eine Präferenz für männliche (androsexuell) und weibliche (gynosexuell) Identitäten bei der anderen Person beziehen. In dem Sinne wäre ein traditionell als homosexuell bezeichneter Mann beispielsweise androsexuell, ebenso wie eine traditionell als heterosexuell bezeichnete Frau auch androsexuell wäre.
  • Androgynosexuell wäre wiederum eine traditionell als bisexuell bezeichnete Person. Obwohl durchaus präziser, haben sich solche Ansätze bisher nicht allgemein durchgesetzt. Auch sind androsexuell und gynosexuell nicht notwendigerweise auf das binäre Spektrum eingeschränkt, könnten also auch andere Formen von Weiblichkeit und Männlichkeit mit einbeziehen. Um dies genauer zu präzisieren, wären Bezeichnungen wie binär androsexuell möglich, woraus dezidiert folgen würde, dass ein Interesse für Männer besteht, deren geschlechtliche Identität sich im binären Spektrum definiert.

Die Erkenntnis der Möglichkeit zur Fluidität der geschlechtlichen Identität wirkt sich ebenso auf das Feld der sexuellen Orientierungen aus:

  • So können sexuelle Orientierungen sich positiv auf geschlechtliche Fluidität beziehen, diese als anziehend erleben. Sie können aber auch im Gegenteil eine sexuelle Anziehung durch Personen mit geschlechtlicher Fluidität ausschließen. Ebenso ist es möglich, dass nur bestimmte Formen der Gender-Fluidität als anziehend erlebt werden, andere jedoch nicht.
  • Die Situation wird noch komplexer dadurch, dass mittlerweile belegt ist, dass auch die sexuellen Orientierungen an sich nicht statisch sind, sondern selbst eine Fluidität aufweisen, sich erweitern oder einschränken, zurücktreten oder in den Vordergrund treten können. Dem wird versucht mit neuen Begriffen, wie heteroflexibel oder homoflexibel, gerecht zu werden, die wiederum traditionelle und queere Betrachtungsweisen miteinander vermischen.

Unklar ist auch, auf was sich genau eine bestimmte sexuelle Orientierung bezieht:

  • In der traditionelle Sicht wären sicherlich die primären Geschlechtsmerkmale zu erwähnen, also diejenigen Merkmale, wie Penis oder Vagina, die von Geburt an vorhanden sind. Hinzutreten jedoch die sekundären Geschlechtsmerkmale, wie bei Cis-Männern typischerweise Bartwuchs, Körperbehaarung, tiefe Stimmen oder bei Cis-Frauen Brüste und hohe Stimme. Aber auch die tertiären Merkmale, wie Unterschiede in Körperbau und meistens in der Körpergröße wären zu nennen.

Schon hier gerät die traditionelle Sichtweise jedoch in Schwierigkeiten, da sich auch Cis-Männer und Cis-Frauen erheblich individuell untereinander im Hinblick auf die entsprechenden Merkmale unterscheiden. Welche Merkmale oder Konfigurationen lösen aber die Anziehung aus? Ein großer Spielraum für Individualität wird hier erkennbar.

In Wirklichkeit braucht die sexuelle Orientierung jedoch nicht nur von Körpermerkmalen gesteuert zu werden. Hinzutreten kann alles, was das sozial vermittelte Geschlecht, also das Gender oder die geschlechtliche Identifikation ausmacht, also beispielsweise, wie Menschen sich verhalten, aber auch z.B., wie sie sich kleiden.

Die sexuelle Orientierung kann also in unterschiedlichem Grad durch ein komplexes Zusammenspiel aus primären, sekundären, tertiären oder sozialen Geschlechts- oder Gendermerkmalen geprägt werden.

Die sexuelle Orientierung braucht dabei in ihren Auswirkungen weder mit dem anatomischen Geburts-Geschlecht noch der geschlechtlichen Identifikation einer Person kongruent sein:

  • Eine heterosexuelle Person kann sich sexuell für eine Transgender-Person mit oder ohne „geschlechtsangleichende“ Maßnahmen interessieren. Es können hier andere Merkmale als das anatomische Geburtsgeschlecht wirksam werden.
  • Eine lesbische Frau kann sich für eine Person interessieren, die sich als Trans-Mann identifiziert, obgleich letztere Person sich eben nicht als Frau erlebt. Die Genderidentifikation des Trans-Mannes spiegelt sich hier also nicht im Erleben der sexuellen Anziehung durch die lesbische Frau wider, die sich in der Regel durch einen Cis-Mann nicht angesprochen fühlen würde.
  • Umgekehrt ist es ebenso möglich, dass sich eine sexuelle Orientierung ausschließlich auf das Gender und nicht das anatomische Geburtsgeschlecht oder die aktuelle Anatomie ausrichtet:
  • Eine Person kann sich beispielsweise sexuell durch Demifrauen, Intergender oder Agender Personen angesprochen fühlen, völlig unabhängig davon, welches anatomische Geburtsgeschlecht und welche aktuelle Anatomie vorliegt.

Sexuelle Orientierungen können sich demnach also in sehr variabler Art und Weise auf primäre, sekundäre und tertiäre Geschlechtsmerkmale, sowie die geschlechtliche Identifikation beziehen.

Es ist darüber hinausgehend sogar fragwürdig geworden, überhaupt an dem Bezug zwischen sexueller Orientierung, Geschlechtsmerkmalen und geschlechtlicher Identität festzuhalten:

  • Auch wenn es eine Sachlage ist, dass bei vielen das sexuelle Interesse auf Geschlechtsmerkmale und/oder die geschlechtlichen Identität ausgerichtet ist, trifft dies für andere nicht zu.

Sexuelle Orientierung drückt letztlich nichts anderes aus als eine besonders starke Form der sexuellen Präferenz oder des sexuellen Interesses. Präferenzen können sich aber eben auch auf ganz andere Aspekte beziehen als auf Geschlecht oder Gender:

  • Bestimmte Sexualpraktiken können beispielsweise als so stark sexuell anziehend erlebt werden, dass sie zu einer eigenen sexuellen Orientierung werden, die jeden Bezug zu Geschlecht und geschlechtlicher Identität der anderen Person verlieren kann. BDSM ist ein Beispiel für eine sexuelle Orientierung, die sich auf Praktiken und nicht Geschlechter oder geschlechtliche Identitäten bezieht.
  • Menschen können zudem Personen als sexuell anziehend erleben aufgrund von Merkmalen, die nichts mehr mit klassischen Geschlechts- oder Genderkonstrukten zu tun haben. Eine solche Präferenz kann so stark ausgeprägt sein, dass sie den gleichen Einfluss erreicht, wie beispielsweise eine homosexuelle Präferenz:
  • Vegansexualität oder Sapiosexualität sind zwei Beispiele für solche erst vor Kürzerem terminologisch eingeführten sexuellen Orientierungen, die keinerlei Bezug mehr zu Geschlecht oder Gender-Identität zeigen und insofern traditionell nicht als sexuelle Orientierungen bezeichnet werden würden.
  • Unter Rückgriff auf das Xenogender gibt es allerdings die Möglichkeit, auch diese Orientierungen nach wie vor als verknüpft mit der geschlechtlichen Identität zu betrachten. Hierzu ist dann aber in der Tat eine enorme Ausweitung des Gender-Begriffs notwendig, der das Gender von Veganer:innen als vegan bezeichnen würde.

Aber selbst wenn eine solche maximale Ausdehnung des Gender-Begriffes allgemein akzeptiert werden würde (was derzeit unwahrscheinlich erscheint), könnte dennoch nicht immer ein Bezug zwischen sexueller Orientierung, Geschlecht und geschlechtlicher Identität hergestellt werden:

  • Das Gender vegan wäre daran gebunden, dass eine Person sich mit ihrem Vegan-Sein als Gender identifiziert. Täte sie dies aber nicht, wäre ihre Gender auch dann nicht vegan, wenn sie vegan lebt.
  • Vegansexuelle würden sich aber im Regelfall oder mindestens womöglich für eine solche vegane Person weiterhin interessieren, egal, ob sie sich als Vegan-Gender identifiziert oder nicht. Da vegan nicht mit spezifischen primären, sekundären oder tertiären Geschlechtsmerkmalen verbunden ist und ein veganes Gender in diesem Fall nicht vorliegt, lässt sich Vegansexualität mindestens in Teilaspekten nur noch als eine sexuelle Orientierung abseits von Geschlecht und Gender verstehen. Lesen Sie auch hier unsere Dating-Tipps für vegane Singles.

Insofern ist es wohl der am einfachsten nachvollziehbare Weg, wenn eine Entkoppelung von sexueller Orientierung, Geschlecht und geschlechtlicher Identität stattfindet in dem Sinne, dass sich sexuelle Orientierungen auf Geschlechter und geschlechtliche Identitäten beziehen können, dies aber nicht müssen.

Allein die Stärke des sexuellen Interesses bestimmt demnach, ob wir ein sexuelles Interesse als sexuelle Orientierung bezeichnen oder nicht. Bereits die Zuweisung des Begriffes „sexuelle Orientierung“ wird damit ihrerseits fluide, da es keine harten Grenzen gibt (oder diese willkürlich wären), ab wann die Stärke eines sexuellen Interesses als sexuelle Orientierung bezeichnet wird.

Der Begriff der Asexualität verweist zudem auf ein weiteres Phänomen, bei dem es weder um ein Gender noch um ein sexuelles Interesse geht. Dennoch verstehen die Betreffenden ihre Asexualität als Ausdruck einer sexuellen Orientierung, die sich für sie ebenso prägend auswirkt, wie beispielsweise die Homosexualität, Heterosexualität oder Skoliosexualität auf eine andere Person.

Dies aufgreifend, ist der Begriff des sexuellen Orientierung noch mehr zu erweitern von einem reinen Fokus „Orientierung des sexuellen Interesses auf “ zu einer „Orientierung zur Sexualität“.

Meine sexuelle Orientierung in diesem Sinne kann beispielsweise sein, dass für mich Sex mit einer weiblichen Person anziehend ist (gynosexuell), sie kann aber ebenso darin bestehen, dass ich gar keine sexuelle Interaktion möchte (asexuell).

Im Folgenden werden einige sexuelle Orientierungen näher beleuchtet, ohne dass die Darstellung auch nur den geringsten Anspruch auf Vollständigkeit erhebt.

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Asexualität und das graue Spektrum

A – als Ausdruck der Abwesenheit einer Orientierung oder eines Bedürfnisses. Asexualität: Asexuelle (Ace) möchten keine sexuelle Interaktion.

Im Spektrum Asexualität ist die Gray-Asexualität (grau ist eine Art abgeschwächte Form) angesiedelt. Gray-Asexuelle haben ein sehr geringes Interesse an sexueller Interaktion, welches aber dennoch stärker ist als bei Asexuellen und zudem Schwankungen aufweisen kann.

Es gibt weitere Merkmalsformen, die oft in das sogenannte graue Spektrum eingeordnet werden:

  • Demisexualität: Demisexuelle schildern, keinerlei sexuelle Anziehung zu Personen zu erleben, mit denen sie in keiner Liebesbeziehung sind. Entsteht eine Liebesbeziehung, kann aber sexuelle Anziehung auftreten. Der Begriff ist nicht ganz glücklich, da es ebenfalls ein Demigeschlecht gibt (Demimann, Demifrau), auf den der Begriff demisexuell sich jedoch nicht bezieht.
  • Fluide Asexualität (Ace-Flux) äußert sich in Phasen von asexuellen Erleben, die sich aber mit Phasen sexuellen Erlebens abwechseln. Dabei können verschiedene zeitliche Schwankungsbreite auftreten.

Bei Gleichklang haben wir unsere spezielle Unterstützung bei der Partnersuche für Asexuelle 2008 eingeführt. Wir bieten auch den Selbsttest „Bin ich asexuell?“ an.

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Monosexualität

Vorhandene sexuelle Bedürfnisse werden im queeren Spektrum in monosexuelle, bisexuelle oder polysexuelle Orientierungen unterteilt:

  • Monosexuelle Orientierungen stellen allein ein einziges Merkmal als entscheidende sexuelle Orientierung eines Menschen heraus. Bei bisexuellen oder polysexuellen Orientierungen bestehen demgegenüber zwei (bisexuell) oder mehr als zwei (polysexuelle) Orientierungsmerkmale, auf die sich das sexuelle Interesse bezieht.
  • Klassische monosexuelle Orientierungen sind Homosexualität (schwul, lesbisch) und Heterosexualität (heterosexuell).

Heterosexualität wird zwar meistens nicht in das queere Spektrum eingeordnet. Heterosexuelle können aber dennoch Teil der queeren Szene sein, wenn sie sich mit dieser identifizieren und sich als der queeren Regenbogen-Community zugehörig erleben.

Neben Heterosexualität und Homosexualität gibt es weitere monosexuelle Orientierungen, wo sich das sexuelle Interesse auf nicht-binäre und/oder Transgender Personen bezieht. Oft wir hier von Skoliosexualität gesprochen:

  • Die skoliosexuelle Orientierung kennzeichnet sich dadurch, dass sich die sexuelle Präferenz skoliosexueller Personen auf das nicht-binäre Geschlecht bezieht. Alternative Begriffe zur Skoliosexualität sind Ceterosexualität oder Enbysexuell, wobei skoliosexuell, ceterosexull und enbysexuell letztlich Synonyme darstellen.
  • Skoliosexuelle Personen können durch Transgender-Personen sexuell angezogen werden, aber ebenso durch andere geschlechtliche Identitäten im nicht-binären Spektrum. Sie können durch alle nicht-binären Identitäten, einen Teil oder nur eine nicht-binäre Identität angezogen werden.
  • Die skoliosexuelle Orientierung ist insofern eher ein Oberbegriff, der zahlreiche weitere spezifischere mögliche sexuelle Orientierungen einbezieht, die sich u.a. beziehen können auf Transidentität, Intergeschlechtlichkeit (Intersexuelle), Intergender, Demimänner, Demifrauen, Agender-Spektrum oder fluide geschlechtliche Identitäten.

Auf jede dieser nicht-binären geschlechtlichen Identitäten kann sich auch eine sexuelle Orientierung beziehen in dem Sinne, dass diese Identitäten als sexuell anziehend erlebt werden. Auf eine hohen Abstraktionsebene ist die skoliosexuelle Orientierung also eine monosexuelle Orientierung. Werden aber die verschiedenen nicht-binären Gender separat betrachtet und mehrere als anziehend erlebt, geht die Skoliosexualität streng genommen in eine Monosexualität über.

Skoliosexuelle brauchen selbst nicht non-binär sein, sondern können jede mögliche geschlechtliche Identifizierung aufweisen.

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Bisexualität

Im Bereich der bisexuellen Orientierungen wird unterschieden zwischen der klassisch bekannten Bisexualität, wo ein bisexuelles Interesse an Frauen und Männern besteht, sowie der Spektrasexualität, wo sich Personen zu einem Spektrum hingezogen fühlen, was beispielsweise Frauen und nicht-binäre Personen (Nomasexualität) oder Männer und nicht-binäre Personen (Novomasexualität) einschließen kann:

  • Nomasexuelle weisen anders ausgedrückt zu allen Geschlechtern, außer zu Männern, eine sexuelle Anziehung auf, während Novomasexuelle zu allen Geschlechtern, außer zu Frauen, eine sexuelle Anziehung erleben. Ganz eindeutig ist diese Definition allerdings trotzdem nicht, da Nicht-Binärität ebenfalls ein Spektrum darstellt, in dem sich unterschiedliche Formen identifizieren lassen. Personen können sich dabei zu einigen, nicht aber zu allen Formen von Nicht-Binärität hingezogen fühlen. Die Aussage „zu allen Geschlechtern, außer“ ist insofern im Einzelfall sicher nicht immer zutreffend.
  • Da das Spektrum aus mehreren Varianten besteht, ist die so erweiterte Bisexualität zudem in Wirklichkeit bereits ein Polysexualität, wenn sich das sexuelle Interesse nicht auf nur eine einzige Variante bezieht.

Etwas spezifischer definiert sind die Begriffe der Gynosexualität oder Femmesexualität bzw. ihr Gegenteil der Androsexualität:

  • Gynosexuelle oder Femmesexuelle erleben eine sexuelle Anziehung zum Spektrum der Weiblichkeit, was Frauen und feminine nicht-binäre Personen einschließen kann. Androsexuelle erleben umgekehrt eine sexuelle Anziehung zum Spektrum der Männlichkeit, was Männer und eher männliche non-binäre Personen einschließen kann.
  • In dieser Terminologie sind Bisexuelle androgynosexuell, interessieren sich also sowohl für das weibliche als auch für das männliche Spektrum. Allerdings ist dies dann bereits ein Bi+, da in den Begriffen androsexuell und gynosexuelle nicht nur die binären, sondern auch die nicht-binären Gender enthalten sind.

Bisexualität kann aber auch weitere Formen annehmen:

  • Beispielsweise können sich Menschen für Personen im Agender-Spektrum und für Demigender-Personen interessieren. In diesem Fall liegt ebenfalls eine bisexuelle Orientierung auf verschiedene geschlechtliche Identitäten vor, die allerdings beide im nicht-binären Spektrum liegen.

Bezeichnungen für alle sich hieraus ergebenen Möglichkeiten liegen noch nicht vor. Wichtiger als solche Bezeichnungen ist aber das grundsätzliche Verständnis und die Anerkennung dafür, dass sexuelle Orientierungen sehr individuell und speziell sein und dabei auch im nicht-binären Spektrum weiter differenzieren können.

Heute wird Bisexualität daher auch oft als bi+ verstanden, womit eine Ausrichtung des sexuellen Interesses nicht mehr auf exakt zwei, sondern auf mindestens zwei geschlechtliche Identitäten gemeint ist.

In solch einem ausgeweitetem Verständnis wird Bisexualität dann zur Pansexualität oder Omnisexualität, die im Folgenden dargestellt werden. Beispielsweise das bisexuelle Netzwerk BiNe vertritt eine solche pansexuelle oder omnisexuelle Definition von Bisexualität.

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Polysexualität

Bei der multisexuellen Orientierungen lösen mindestens drei geschlechtliche Identitäten sexuelle Anziehung aus – wobei wir dabei vorläufig von der vereinfachenden Annahme ausgehen, dass sexuelle Orientierung sich notwendigerweise auf eine geschlechtliche Identität beziehen müsse.

Bezieht sich die sexuelle Orientierung dezidiert auf alle möglichen Formen geschlechtliche Identität, liegt eine Omnisexualität vor.

Omnisexualität ist der Pansexualität ähnlich:

  • Pansexuelle richten ihr Interesse aber anders als Omnisexuelle gar nicht auf geschlechtliche oder Gender-Merkmale aus. Sie orientieren sich an anderen Merkmalen von Menschen und sind in ihrer sexuellen Orientierung sozusagen geschlechtsblind.
  • Omnisexuelle werden also spezifisch auch durch Merkmale der geschlechtlichen Identität sexuell angezogen und erregt. Pansexuelle können von Menschen aller geschlechtlichen Identitäten sexuell angezogen und erregt werden, aber nicht wegen ihrer geschlechtlichen Identität, sondern wegen anderer personaler Merkmale. Im sexuellen Anziehungserleben von Pansexuellen steht also der Mensch an sich im Vordergrund und nicht Geschlecht oder Gender.

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Fluidität der sexuelle Orientierung

Bisher war die Rede von offenbar weitgehend feststehenden sexuellen Orientierungen, die sich sämtlich dadurch definieren, dass das sexuelle Interesse sich überdauernd auf Geschlechtsmerkmale oder Merkmale der geschlechtlichen Identität bezieht bzw. im Fall von Asexualität einfach komplett oder weitgehend fehlt.

Zunehmend wird aber darüber hinaus die Möglichkeit und das Phänomen des sexuellen Fluidität in der queeren Community Raum eingeräumt.

Gemäß des heteronormativen Modells sind wir alle Männer und Frauen, die alle und überdauernd heterosexuell sind.

Asexualität, Homosexualität, Bisexualität, Skoliosexualität, Nomasexualität, Novomasexualität, Pansexualität, Multisexualität oder Omnisexualität werden aus der Perspektive der heteronormativen Modells abgelehnt oder höchstens als Abweichung zugelassen.

Das heteronormative Modell unterstellt Allosexualität (vorhandenes sexuelles Interesse versus Asexualität), Heterosexualität und ebenfalls die Stabilität der sexuellen Orientierung. Dem jedoch stehen mittlerweile belegte Erfahrungen von sexueller Fluidität entgegen:

  • Unter bestimmten situationalen oder temporären Bedingungen können sich sexuelle Orientierungen verändern, weiterentwickeln oder schwanken. Dabei können andere sexuelle Orientierungen hinzutreten oder vorhandene sexuelle Orientierungen zur Seite treten.
  • Bisexuelle schildern beispielsweise recht oft, dass die eine Seite ihrer sexuellen Orientierung längere Zeit latent bleiben kann und so nicht zum Ausdruck kommt.
  • Bi-neugierig oder Bi-curious beschreibt heterosexuelle, homosexuelle oder skoliosexuelle Personen, die neugierig sind, ihre sexuelle Präferenz auf andere Personen als das eigentlich präferierte Geschlecht auszudehnen.
  • Heteroflexibilität und Homoflexibilität sind die Begriffe für das Erleben sich als heterosexuell oder homosexuell beschreibender Personen, die unter bestimmten Umständen – und mehr oder weniger gelegentlich – auch gerne Sex mit anderen anderen Geschlechtern haben oder gerne haben würden, ohne sich aber als bisexuell zu definieren. Eine Gelegenheit hierfür können Dreier- oder Gruppenbegegnungen zusammen mit den eigenen primären Partner:innen sein. Auch im Kontext polyamorer Konstellationen können Homoflexibilität oder Heteroflexibilität zum Ausdruck kommen.
  • Fluidität kann in der Entwicklung als Zwischenphase auftreten, sie kann aber auch spät nach einer zunächst bereits festgelegten sexuellen Orientierung auftreten oder sie kann sich schwankend darstellen. Es können ebenfalls ganz bestimmte Situationen sein, die zu einem Experimentieren mit sexueller Fluidität führen können.

Sexuelle Fluidität scheint bei Frauen und nicht-binären Personen öfter aufzutreten als bei Männern, was aber auch mit größeren Hemmungen von Männern, sich auf neue sexuelle Erlebensweisen einzulassen, zusammenhängen kann.

Grundsätzlich ist sexuelle Fluidität jeder Art möglich, so dass Veränderungen sämtlicher sexueller Orientierungen im Rahmen fluider Prozesse eintreten können.

Entsprechend können also heterosexuelle, homosexuelle, bisexuelle, nomasexuelle, novomasexuelle, skoliosexuelle und weitere Orientierungsmerkmale situational oder zeitbezogen hinzutreten oder in den Hintergrund treten.

Es können sich im Rahmen von Fluidität pansexuelle, multisexuelle oder omnisexuelle Orientierungsmerkmale zeigen, die jedoch typischerweise die sexuelle Orientierung nicht dominieren.

Die heteronormative Sichtweise blendet sexuelle Fluidität weitgehend aus, wertet sie ab oder assoziiert sie mit Scham und Schuld. Während die Fluidität der sexuellen Orientierung heteronormativ eine Abweichung ist, ist sie in der queeren Sexualkultur mittlerweile anerkannt und wird positiv bewertet.

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Nicht geschlechtsbezogene sexuelle Orientierungen

Das konservative heteronormative Modell definiert sexuelle Orientierungen ausschließlich in Abhängigkeit von begehrten geschlechtlichen Merkmalen, wobei es gleichzeitig ausschließlich die heterosexuelle Orientierung als normal und alle anderen als abweichend darstellt.

Hiergegen setzt sich die queere Sichtweise zur Wehr, indem sie an die Stelle des monolithisch-normativen Modells der Heterosexualität die Normalität der Diversität stellt.

Die queere Community erkennt zahlreiche weitere sexuelle Orientierungen und deren potenzielle Fluidität an, erweitert aber zusätzlich die zu einseitige Sicht, dass sich sexuelle Orientierung immer auf Geschlecht oder Gender beziehen müsse.

Vielmehr können sexuelle Orientierungen sich als Ausdruck eines starken und prägenden sexuellen Interesses – auch jenseits des Geschlechts – auf die verschiedensten Subjekte und Handlungsweisen beziehen. Eines dieser Beispiele hat bereits seit Langem in der queeren Community eine hohe Sichtbarkeit und Akzeptanz gefunden; nämlich die sogenannte BDSM-Szene.

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BDSM-Szene

Die BDSM-Szene ist in der queeren Community bereits seit Langem präsent und akzeptiert. Als der damalige Berliner Bürgermeister Wowereit ein Grußwort für das Folsom-Festival schrieb, löste dies in der heteronormativen Öffentlichkeit und ihren Medien große Empörung aus – die CDU als traditionelle politische Repräsentantin heteronormativer Ideologie meinte, sein Grußwort sei nicht mit der Würde des Amtes vereinbar.

In der queeren Szene war dieses Grußwort demgegenüber unumstritten und selbstverständlich:

  • Die Bejahung und Integration der BDSM-Szene durch die queere Community wird validiert durch den psychologischen Forschungsstand, der belegt, dass es sich um eine Identität, Sexual- und Lebenspraxis handelt, die mit keinen Persönlichkeitsauffälligkeiten und auch in keiner Weise mit einer Neigung zu Gewalt, Körperverletzung oder gar Sexualdelikten einhergeht.
  • Es handelt sich bei BDSM vielmehr um spielerische Formen von Unterwerfung, Dominanz, ritualisierte Schmerzzufügung und Akzeptanz von Schmerzen, die auf der Basis freiwilliger und wertschätzender Übereinkunft zwischen zustimmenden und zustimmungsfähigen Personen stattfinden.

Dass die queere Community diese Gruppe von Personen insofern seit Langem als festen Teil ihrer Community betrachtet und für ihr Recht auf Selbstbestimmung und Emanzipation eintritt, ist folgerichtig.

Gleichzeitig ist BDSM geeignet, um aufzuzeigen, dass die ausschließliche Definition einer sexuellen Orientierung auf der Basis der Vorlieben für Merkmale von Geschlecht oder geschlechtlicher Identität zweifelhaft ist:

  • So führt Moser aus, dass die starke Präferenz für BDSM und die mit BDSM assoziierten Rollen und Praktiken in vielen Fällen klassische geschlechtsbezogene sexuelle Präferenzen außer Kraft setzten. Oft stünden beim BDSM die Rollen und Praktiken und nicht die Geschlechter der Sexualpartner:innen im Vordergrund. Damit erreiche BDSM den Status einer sexuellen Orientierung, die unabhängig von Geschlecht und geschlechtlicher Identifizierung sei.

Den Argumenten Mosers folgend, kann BDSM als eine weitere sexuelle Orientierung innerhalb des queeren Spektrums identifiziert werden.

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Polypersonale sexuelle Orientierungen

Bezieht sich die sexuelle Orientierung auf eine Person (mit welchen Merkmalen auch immer), oder ist die sexuelle Orientierung darauf bezogen, dass Sex zusammen mit mehr als einer Person stattfindet?

Ein Interesse an Dreier-Konstellationen oder Erotik in der Gruppe kann bei sehr hoher Stärke seinerseits zu einer sexuellen Orientierung werden.

Für manche Menschen können polypersonale sexuelle Kontakte zwar interessant, aber durchaus verzichtbar sein oder nur ein Nebeninteresse darstellen. In diesem Fall sind die entsprechenden Personen vorwiegend monopersonal sexuell orientiert und ihr auch vorhandenes polypersonales sexuelles Interesse erreicht nicht die Stärke einer sexuellen Orientierung.

Andere Personen erleben sich immer ausschließlich zu einer Person zum gleichen Zeitpunkt sexuell hingezogen. Bei diesen Personen liegt insofern eine ausschließliche monopersonale sexuelle Orientierung ohne Interesse an anderen Konstellationen vor.

Umgekehrt gibt es aber auch Personen, für die die sexuelle Anziehung gerade aus der Gruppenkonstellation entsteht, wobei sie an einer monopersonalen sexuellen Konstellation weniger oder nicht interessiert sind. Solche Personen weisen eine polypersonale sexuelle Orientierung auf im Sinne einer starken Vorliebe für erotische Gruppenkonstellationen.

Monopersonale und polypersonale sexuelle Orientierungen können sich mit allen anderen sexuellen Orientierungen kombinieren. Sie sind insofern als ein weiterer, unabhängiger sexueller Orientierungsbereich zu verstehen. Ebenfalls ist es aber möglich, dass die polypersonale sexuelle Orientierung so stark und dominant ist, dass sie andere sexuelle Orientierungen quasi außer Kraft setzt oder sogar andere sexuelle Orientierungen nicht bestehen.

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Alternative sexuelle Orientierungen

Sexuelle Orientierungen brauchen nicht nur nicht an geschlechtliche Merkmale, sondern auch nicht an sexuelle Praktiken gebunden sein. Vielmehr können sexuelle Orientierungen sich beispielsweise ebenso auf ethische Haltungen und Lebensstile oder auf psychische Merkmale ganz anderer Art beziehen.

Mit der Vegansexualität und der Sapiosexualität werden im Folgenden hierfür zwei Beispiele gegeben.

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Vegansexualität

Potts und White führten Vegansexualität als eine ethisch orientierte sexuelle Orientierung ein. Sie konnten in Interviews mit Veganer:innen zeigen, dass einige Veganer:innen eine starke oder sogar exklusive sexuelle und romantische Präferenz für andere Veganer:innen aufweisen. Dies hängt einerseits zusammen mit der Übereinstimmung ethischer Überzeugungen, die als anziehend erlebt wird, andererseits mit Ekel gegenüber Fleisch und andere Tierprodukte konsumierende Personen, der bei Veganer:innen naturgemäß wegfällt.

Es ist möglich, aber noch nicht untersucht, dass eine vegansexuelle Orientierungen so stark sein kann, dass sie andere sexuelle Orientierungen, die an Merkmale von Geschlecht und geschlechtlicher Identität gebunden sind, abschwächen oder außer Kraft setzen kann.

Vegansexualität ist als eine durch heteronormative Modell nicht erfasste Form der sexuellen Orientierung ebenfalls dem queeren Bereich zuzuordnen, auch wenn sie aktuell in der queeren Community noch wenig bekannt und repräsentiert ist, sondern meistens nur innerhalb der veganen Gemeinschaft bekannt, ausgedrückt und umgesetzt wird.

Es ist davon auszugehen, dass es weitere ethisch ausgerichtete sexuellen Orientierungen, insbesondere im ökologisch-nachhaltigen Bereich gibt, die aber bisher noch wenig öffentlich vertreten werden.

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Sapiosexualität

Sapiosexualität ist eine sexuelle Präferenz für Menschen mit hoher Intelligenz. Hohe Intelligenz an sich wird bei der sapiosexuellen Orientierung als sexuell anziehend, erregend und luststeigernd erlebt.

Auch wenn es erst sehr wenige Studien zu dieser ebenfalls alternativen sexuellen Orientierung gibt, weist eine psychometrische Studie Gignac und Kolleg:innen darauf hin, dass es Sapiosexualität als sexuelle Orientierung tatsächlich gibt und dass sie je nach Stringenz der Definition 1,3 % bis 8 % der erwachsenden Bevölkerung umfasst.

Nach den Befunden von Gignac und Kolleg:innen ist Sapiosexualität kein Hype, sondern eine Realität, die das Erleben von Menschen im Rahmen ihrer sexuellen Orientierung widerspiegelt. Auch Sapiosexualität ist als queer einzuordnen, da sie von der heteronormativen Sicht einer Beschränkung von sexuellen Orientierungen auf geschlechtliche Merkmale abweicht.

Im Internet finden sich eine Reihe von Meinungsäußerungen, gemäß derer Sapiosexualität Ausdruck eines elitären Bewusstseins, einer Arroganz oder gar einer Diskriminierung von Menschen in Abhängigkeit von ihrem Intelligenzniveau sei.

So verständlich solche Ansichten zunächst scheinen, so sind sie doch falsch, weil sie auf einem falschen Konzept der Sapiosexualität, sowie auf einem übermäßig generalisierten Verständnis von Diskriminierung beruhen, welches selbst zur Diskriminierung wird, wenn es selektiv auf Sapiosexualität, nicht aber auf die anderen Orientierungen bezogen wird:

  • Richtig ist, dass eine egalitäre Gesellschaft auch aus queerer Sichtweise wünschenswert ist, in der niemand diskriminiert wird, sondern alle Menschen ihre Bedürfnisse umsetzen und ihre Fähigkeiten einbringen können.
  • Aber selbst in einer egalitären Gesellschaft werden individuelle Präferenzen verbleiben, die auch den Bereich von sexueller Orientierung und Partnerwahl betreffen.
  • Jede Form von Präferenz, also auch jede sexuelle Orientierung, führt dazu, dass für eine Person mit dieser Orientierung einige andere Personen für Sexualität oder partnerschaftliche Beziehungen nicht in frage kommen. In diesem Sinne ist jede sexuelle Orientierung also diskriminierend, wenn wir soweit gehen wollen.
  • Nur wenn wir diese Ansicht tatsächlich generalisiert vertreten, wäre auch Sapiosexualität berechtigt als Diskriminierung zu bezeichnen. Gestehen wir aber Menschen sexuelle Präferenzen und Orientierungen zu, ist keine sexuelle Orientierung Ausdruck von Diskriminierung.
  • Würden wir Sapiosexualität als Diskriminierung bewerten, wäre also jede sexuelle Orientierung eine Diskriminierung und es wäre nur noch eine (Sexual)Partnerwahl nach Zufall möglich, um dem Vorwurf der Diskriminierung zu entgehen. Dies wäre jedoch eine Dystopie, die für viele Menschen zu sexuellem und partnerschaftlichem Unglück führen würde.

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Romantische Orientierungen

Typischerweise besteht ein Zusammenhang zwischen romantischer Orientierung, Partnerwahl und sexueller Orientierung, der aber nicht absolut ist und im Einzelfall oder für bestimmte sexuelle Orientierungen sogar typischerweise durchbrochen werden kann:

Meistens suchen Personen nach romantischen Beziehungen, die ihrer sexuellen Orientierung entsprechen. Schwule Männer suchen sich also typischerweise Männer, heterosexuelle Männer Frauen, lesbische Frauen Frauen und heterosexuelle Frauen Männer als romantische Partner:innen. Dies resultiert daraus, dass sich sexuelle Orientierungen oft auch in romantischen Orientierungen zeigen, die wiederum einen großen Einfluss auf die Partnerwahl ausüben:

Eine heterosexuelle Frau begehrt Männer erotisch, sie begehrt Männer aber auch romantisch und daher wird sie sich in der Regel einen Mann und keine Frau als Partner:in suchen.

Der enge Zusammenhang zwischen sexueller Orientierung und romantischer Beziehung macht auch inhaltlich Sinn:

  • Durch die Kongruenz der sexuellen und romantischen Orientierungen können Partnerschaften entstehen, in denen sowohl sexuelle als auch romantische Erfüllung möglich sind.

Die sexuelle Orientierung übt damit über die Sexualität hinausgehend vermittelt über die romantische Orientierung und Partnerwahl einen großen Einfluss auf den Lebensweg aus.

Schließlich gehören partnerschaftliche Beziehungen für viele zu den mit am zentralsten Aspekten im Leben überhaupt. Eine feste partnerschaftliche Beziehung wird beispielsweise von 93 % der Befragten in den USA als eines ihrer wichtigsten Lebensziele bezeichnet.

Allerdings ist der Zusammenhang zwischen Partnerschaft und sexueller Orientierung nicht so stark oder gar absolut, wie viele womöglich vermuten:

  • Aus gesellschaftlichem Druck heraus haben Menschen mit nicht-heterosexuellen Orientierungen immer wieder in der Geschichte und bis in die Gegenwart heterosexuell geheiratet.
  • Aber auch abseits von gesellschaftlichen Druck können Liebesbeziehungen zwischen Menschen mit nicht-kongruenten sexuellen Orientierungen entstehen:
  • Menschen aller geschlechtlichen Identitäten und sexuellen Orientierungen können sich für die Liebe miteinander entscheiden, selbst wenn ihre jeweiligen sexuellen Orientierungen nicht aufeinander bezogen sind.

In solchen romantischen Beziehungen zwischen Menschen nicht-kongruenter sexueller Orientierungen kann Sexualität eingeschlossen sein oder nicht.

Erneut können sich Menschen entscheiden, trotz einer inkongruenten sexuellen Orientierung miteinander Sex zu haben oder aber in ihrer Beziehung keinen Sex miteinander zu haben.

Sollten sie sich für eine Beziehung ohne direkten Sex miteinander entscheiden, sind wiederum zahlreiche Gestaltungsarten möglich, wie offene Beziehung, Swinger Beziehung oder Polyamorie, die dennoch den Beteiligten ein aktives Sexualleben ermöglichen.

Ebenso können sich die Betreffenden aber – und zwar unabhängig davon, ob sie asexuell sind – auch für ein Leben ohne sexuelle Interaktionen mit anderen entscheiden und so den platonischen Charakter ihrer Liebe ganz in den Vordergrund ihres Lebens zu stellen.

Zu warnen ist allerdings davor, solche Möglichkeiten menschliche Lebensgestaltung zur Legitimierung von Versuchen homophober und religiös fundamentalistischer Kreise einzusetzen, die gezielt queere Orientierungen und Identitäten verändern wollen.

Eine – übrigens sehr seltene – freiwillige Entscheidung zweier Menschen ohne gesellschaftlichen, religiösen oder internalisierten moralischen Druck, eine andere Konstellation zu leben als die, die ihrer sexuellen Orientierung entspricht, ist nicht vergleichbar damit, wenn Menschen sich gezwungen fühlen, etwas gegen ihre Orientierung zu unternehmen, weil bei ihnen eine Gewissensnot erzeugt wird.

Solche Ansätze einer „Konversionstherapie“ für queere Menschen aus Gewissensnot heraus sind nicht nur nicht effektiv, sondern sie können zu schweren psychischen Schäden fühlen.

Das Experimentieren mit Fluidität oder alternativen Beziehungsformen benötigt als Grundvoraussetzung die innere Bejahung und Akzeptanz der eigenen Orientierung, wie auch des Experimentierens ohne Gewissensnot.

Nur unter solchen Voraussetzungen – die durch Verfechter:innen der Konversionstherapien (die übrigens auch immer nur Veränderungen in eine Richtung anstreben) tatsächlich zerstört werden – können Menschen sich aus freien Stücken für queere sexuelle und romantische Wege auch abseits der eigenen Orientierung entscheiden, wobei eine solche Entscheidung die Ausnahme und nicht die Regel ist.

Bei bisexuellen, homoflexiblen oder heteroflexiblen Personen, multisexuellen oder omnisexuellen Personen spiegelt die Partnerwahl oftmals ihre sexuelle Orientierung nicht vollständig wider, aber auch bei asexuellen, heterosexuellen, homosexuellen Personen können solche Fälle eintreten:

  • Viele Bisexuelle suchen sich nur eine Person als Partner:in, obwohl diese in der Regel nicht beide Identitäten als Mann und Frau verkörpert. Manche entscheiden sich für offene Beziehungen oder Swinger Beziehungen, viele aber auch für eine monogame Zweierbeziehung.
  • Auch bei multisexuellen und omnisexuelle Personen wird der Zusammenhang zwischen sexueller Orientierung und romantischer Orientierung gelockert. Die entsprechenden Personen erleben verschiedene sexuelle Identitäten als sexuell anziehend, verzichten aber dann, wenn sie sich für eine monogame Zweierbeziehung entscheiden, auf die vollständige Umsetzung ihrer sexuellen Orientierung. Anders ist dies bei Pansexualität, wo die geschlechtliche Identität von Partner:innen deshalb unwichtig ist, weil die Betreffenden bezüglich ihrer sexuellen Orientierung quasi geschlechtsblind sind.
  • Geschlechtsfluide Orientierungen, wie Homoflexibilität oder Heteroflexibilität, wirken sich ebenfalls oft nicht auf die Partnerwahl aus, wobei sie es allerdings könnten, indem nach Partner:innen gesucht wird, die hierfür offen sind. Die meisten homoflexiblen Personen werden sich gleichgeschlechtliche Partner:innen suchen, die meisten heteroflexiblen Personen gegengeschlechtliche Partner:innen. Ebenso ist es möglich, dass homoflexible und heteroflexible Personen ihre sexuelle Orientierung in ihren Partnerschaften in Form offener Beziehungen, Swinger Beziehungen oder polyamoren Beziehungen kongruent einbringen.
  • Fluidität kann auch erst nach der Partnerwahl auftreten oder bewusst werden. Es kann zu Erweiterungen, Einschränkungen oder anderen Veränderungen der sexuellen Orientierung kommen, die womöglich mit einer bereits bestehenden Partnerschaft im Widerspruch stehen oder nicht durch sie abgedeckt werden. Dies kann wiederum so akzeptiert und stehengelassen werden, oder Partnerschaft können sich verändern in Richtung offener Beziehung, Swinger Beziehung oder Polyamorie. Es kann jedoch auch zur Trennung kommen.
  • Manche Menschen mit asexueller Orientierung wählen sexuelle Partner:innen. Einige lassen sich aus Druck heraus, oder auch aus dem innerlich erlebten Wunsch heraus, Partner:innen entgegenzukommen, auf Sexualität ein, obwohl sie asexuell sind, wobei dies für Gray-Asexuelle leichter und als positiver erlebt werden kann als für stärker asexuelle Personen oder gar für die, die Sexualität nicht nur nicht wünschen, sondern dezidiert als negativ erleben. Manchmal ist es auch der sexuelle Teil, der auf Sexualität verzichtet bzw. sich auf autoerotische Sexualität beschränkt. Es ist aber auch möglich, dass die Partnerschaftsgestaltung sich an die sexuelle Orientierung anpasst und beispielsweise eine offene Beziehung oder eine polyamore Konstellation entsteht, bei der die sexuellen Partner:innen weiterhin ihre sexuellen Bedürfnisse umsetzen können und die asexuellen Partner:innen weiterhin keinen Sex haben.
  • Im heterosexuellen oder homosexuellen Bereich kann der Fall eintreten, dass Partnerschaften mit Transgender-Personen eingegangen werden, die sich als nicht-binär definieren, obwohl bei den entsprechenden Homosexuellen oder heterosexuellen Personen keine skoliosexuelle Orientierung vorhanden ist. Sie definieren das Geschlecht der Partner:innen vor dem binären Modell, auch wenn die Partner:innen für sich das nicht-binäre Modell angenommen haben.

Schließlich können auch im Bereich der nicht auf Geschlecht und geschlechtliche Identität bezogenen sexuellen Orientierungen, Partnerwahl und sexuelle Orientierung auseinanderlaufen:

  • BDSM-Orientierungen werden in Beziehungen oft nicht ausgelebt oder sogar geheimgehalten. Manche suchen sich dann außerhalb der Beziehung die Möglichkeit zur Umsetzung ihrer BDSM-Neigung. Dies kann als geheimes Fremdgehen passieren. Es ist aber ebenfalls möglich, dass im Rahmen einer offenen Beziehung eine Integration der sexuelle Orientierung in das Beziehungsmodell erfolgt.

Besondere sexuelle Orientierungen, wie die Vegansexualität, werden ebenfalls nicht immer partnerschaftlich umgesetzt:

  • Manche lebten bereits in einer Beziehung und wurde erst später vegan.
  • Andere waren bereits vegan bei der Partnerwahl, erlebten sich damals aber noch nicht als vegansexuell.
  • Wiederum andere haben ihre vegansexuelle Orientierung auf der Basis anderer Merkmale zurückgestellt oder haben keine veganen Partner:innen gefunden.

Letzteres Problem gilt insbesondere für Veganerinnen, da es weitaus mehr weibliche als männliche Veganer:innen gibt. Umfragen, die wir bei Gleichklang und vegan.eu durchführten, zeigten, dass solche Personen dennoch typischerweise eine Sehnsucht nach veganen Partner:innen behalten.

Oft werden romantische Orientierungen mit der Partnerwahl gleichgesetzt. Dies muss aber eben nicht so sein:

  • Die romantische Orientierung ist die innere Präferenz, die Partnerwahl das tatsächliche Verhalten.

Zwar steht die romantische Orientierung als innere Präferenz für das Eingehen einer Liebesbeziehung in engem Zusammenhang zur Partnerwahl, aber dieser Zusammenhang ist nicht perfekt:

  • Es sind Konstellationen und Gründe denkbar, warum Menschen sich für romantische Beziehungen entscheiden, die nicht ihrer romantischen Orientierung entsprechen. So gibt es beispielsweise freundschaftliche oder auch pragmatische Modelle von Partnerschaft in Form von Beziehungen, bei denen die sexuelle Orientierung, die romantische Orientierung oder beide nicht der tatsächlichen Partnerwahl entsprechen.

Im Regelfall ist es aber so, dass Menschen sich partnerschaftliche Beziehungen suchen, die ihrer partnerschaftlichen Orientierung entsprechen, wobei es ebenso Regelfall wiederum so ist, dass die partnerschaftliche Orientierung mit der sexuellen Orientierung kongruent ist.

Die meisten Menschen erleben es wohl so, dass ihre sexuelle Orientierung ihre romantische Orientierung prägt, die dann entscheidend zur Partnerwahl beiträgt.

Die sexuelle Orientierung bahnt also die romantische Orientierung, die ihrerseits die Partnerwahl bahnt.

Trotzdem gibt es Ausnahmen:

  • Im Einzelfall kann die romantische Orientierung von der sexuelle Orientierung abweichen, was zu besonderen Beziehungskonstellationen führen kann, die in Abhängigkeit von den Personen in einer Beziehung zu mehr oder weniger oder auch keiner Dissonanz oder Unzufriedenheit führen kann.
  • Im Einzelfall kann auch die romantische Orientierung inkongruent sein mit der Partnerwahl, was genau so in Abhängigkeit von den Personen in einer Beziehung zu mehr oder weniger oder auch keiner Dissonanz oder Unzufriedenheit führen kann.

Während hochgradig individuelle Konstellationen möglich sind, werden meistens Beziehungen glücklicher und stabiler werden, wenn sowohl die sexuelle als auch die romantische Orientierung zwischen den Personen miteinander kongruent sind und insofern harmonisieren. Dies ist in der Regel deshalb auch ein wichtiges Kriterium der Partnerwahl.

Je stärker die sexuelle und romantische Orientierungen von Personen mit ihrer Partnerwahl inkongruent ist, desto schwerer wird es ihnen fallen, eine erfüllte Beziehung mit hoher Beziehungszufriedenheit aufzubauen und aufrechtzuerhalten.

Dies ist aber eine Aussage, die nur im Durchschnitt und nicht für jeden Einzelfall gilt. Möglich ist es ebenfalls, dass durch Inkongruenzen zwischen sexueller Orientierung, romantischer Orientierung und Partnerwahl vorhandene Fluiditätsspielräume aktiviert werden und sich so durch die Partnerwahl und das gemeinsame Erleben Entwicklungen in den Bereichen von sexueller Orientierung und romantischer Orientierung ergeben.

Genau betrachtet geht es nicht nur um kongruent versus inkongruent, sondern um eine quantitatives Spektrum mehr oder weniger starker Kongruenzen oder Inkongruenzen, die wiederum aufgrund der Möglichkeit polysexueller und polyromantischer Orientierungen mehr oder weniger nur für einige Bereiche, nicht aber für andere Bereiche gelten können.

Beim Online-Dating und auch bei Gleichklang liegt das Matching-Interesse auf einer Maximierung der Kongruenz, weil dadurch die Aussichten für eine wechselseitig erfüllte Beziehung verbessert werden, ohne die Möglichkeit zu leugnen, dass sich auch aus inkongruenten Konstellationen im Einzelfall erfüllende und stabile Konstellationen ergeben können.

Während solche Konstellationen im Verlauf einer Beziehung durch Beziehungsarbeit und wechselseitige Einstellung und Veränderung entstehen und geschaffen werden können, dürfte dennoch im Regelfall der Einstieg in eine Beziehung und deren Vertiefung entscheidend erleichtert werden, wenn bereits vorab eine gute Grundpassung gegeben ist.

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Varianten romantischer Orientierungen

Aromantische Orientierung (Spektrum Aromantik

Aromantiker:innen (Aro) erleben keine romantische Anziehung. Viele wünschen daher auch keine Liebesbeziehung.

Aromantik kann als ein Spektrum verstanden werden, wo es entsprechend auch den grauen Bereich gibt:

Gray-Aromantiker:innen erleben typischerweise keine romantische Anziehung, können aber dennoch eine gewisse, geringgradige Anziehung mehr oder weniger konstant erleben.

Bei Demiromantiker:innen kann es Personen geben, zu denen doch eine romantische Anziehung verspürt wird. Voraussetzung ist, dass ein enger emotionaler Kontakt besteht.

Aromantik kann auch als fluide Form auftreten, bei der zwar eigentlich eine aromantische Orientierung besteht, deren Intensität aber schwankt bis hin zu klar erlebter romantischer Anziehung. Auch ein Flukturieren zwischen romantischer und aromantischer Orientierung ist möglich.

Quoiromantiker:innen erleben keinen Unterschied zwischen freundschaftlichen und romantischen Beziehungen.

Cupioromantiker:innen erleben zwar keine Gefühle von romantischer Anziehung (z.B. Verliebtsein), möchten aber gerne in einer partnerschaftlichen Beziehung leben. Psychologisch ist dies durchaus plausibel, da es eine Vielzahl an Liebes-Komponenten gibt, von denen eine Reihe keinen Bezug zu leidenschaftlichen Gefühlen oder starker romantischer Anziehung aufweisen:

So unterscheiden Karandashev & Clapp zwischen 33 Dimensionen der Liebe, von denen die zahlreiche für Cupioromnatiker:innen durchaus zugänglich sind, wie z.B. Akzeptanz, Bindung, Bewunderung, Dankbarkeit für Beziehung und Wertschätzung, Idealisierung der Person, Einfühlungsvermögen, Gemeinsame Aktivitäten, Geteiltes Leben, Glaube, Interesse für Beziehungspartner, Kompatibilität, Reziprozität, Schützen wollen, Sorge für das Wohlergehen, Trost und Stärkung, Vergebung, Verlassen können, Verantwortungs-Übernahme, Vertrauen, Verstehen, Zuneigung.

Aromantiker:innen können, aber brauchen nicht asexuell zu sein. Tatsächlich kann bei Aromantiker:innen jede Form von sexueller Orientierung auftreten.

Manche Aromantiker:innen führen queerplatonische Beziehungen, die sie zwar nicht als romantische Beziehung sehen, die aber dennoch deutlich über das typische gesellschaftliche Freundschaftsmodell hinausgehen.

Ebenso sind queersexuelle Beziehungen möglich, die Freundschaft und Sexualität, aber nicht Romantik im eigentlichen Sinne beinhalten.

Jennifer Pollitt, Assistenzprofessorin für Gender-, Sexualitäts- und Frauenstudien betont die Zugehörigkeit der aromantischen (und asexuellen) Orientierung zur queeren Community. Die größte Gemeinsamkeit mit anderen queeren Personen seien (ins Deutsche übersetzt) „die mangelnde Sichtbarkeit und der Ausschluss aus Gemeinschaften auf der Grundlage, dass sie seltsam, anders, andersartig sind oder “nicht in diesen Raum gehören”. Jede queere Person hat diese Erfahrung gemacht, und je mehr sich der Gemeinschaft anschließen, desto mehr werden die Neulinge die gleichen Herausforderungen, Diskriminierungen und Missverständnisse erleben wie die, die vorher da waren.”

Bei Gleichklang sehen wir Aromantiker:innen ebenfalls als Teil der queeren Community an, deren soziale Vernetzungs-Bedürfnisse wir als Dating-Plattform unterstützen.

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An Geschlecht oder Gender gebundene romantische Orientierungen

Monoromantische Orientierungen

Es kann zwischen homoromantischer, heteroromantischer, skolioromantischer (ceteroromantischer, enbyromantischer) Orientierungen unterscheiden werden. Es geht hier also um den Wunsch einer Beziehung mit einer Person des gleichen Geschlechts (Mann oder Frau), des oppositionellen Geschlechts (Mann oder Frau) oder mit einer nicht-binären Person.

Angewandt werden können ebenfalls die Begriffe der Gynoromantik oder Femmeromantik bzw. der Androromantik. Hier steht im Vordergrund der Wunsch nach einer Beziehung mit einer Frau oder nicht-binären Person mit weiblichen Eigenschaften oder der Wunsch nach einer Beziehung mit einem Mann oder einer nicht-binären Person mit männlichen Eigenschaften.

Innerhalb des nicht-binären Spektrums gibt es vielfältige Ausgestaltungen:

  • An dieser Stelle gehen wir nicht über den Oberbegriff (Skolioromantik) hinaus, tatsächlich kann es aber unterhalb dieses Oberbegriffes eine große Anzahl spezifischer skolioromantischer Orientierungen geben, die sich auf die verschiedenen nicht-binären geschlechtlichen Identitäten beziehen:
  • So kann es Menschen geben, die partnerschaftliche Beziehungen mit Personen anstreben, deren geschlechtliche Identitäten Agender, Libragender, Demigender, Transgender, intergeschlechtlich oder auch Xenogender sind. Auch können Personen romantische Beziehungen mit genderfluiden Personen anstreben.

Das Spektrum der romantischen Orientierungen umfasst insofern – ebenso wie das Spektrum der sexuellen Orientierungen – eine enorme Vielfalt, die hier nur angedeutet werden kann. Es stehen auch nicht für alle Möglichkeiten feste Termini zur Verfügung.

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Biromantische und polyromantische Orientierungen

Die romantische Orientierung kann sich wie auch die sexuelle Orientierung ebenfalls auf zwei Geschlechter oder Gender beziehen:

  • Bei der biromantischen Orientierung besteht der Wunsch nach einer romantischen Beziehung mit einem Mann und/oder einer Frau.
  • Es kann ebenso eine simultane gynoromantische oder androromantische Orientierung sein, wo alle Personen für eine romantische Beziehung in Frage kommen, die männlich oder weiblich sind, egal, ob sie im binären Sinne Männer oder Frauen oder im nicht-binären Sinne männliche oder weibliche Identifikationseigenschaften haben.
  • Nomaromantiker:innen fühlen sich von allen Geschlechtern romantisch angezogen, außer von Männern. Novomaromantiker:innen fühlen sich umgekehrt von allen Geschlechtern angezogen, außer von Frauen.
  • Panromantiker:innen ist die geschlechtliche Identität möglicher Beziehungspartner:innen egal. Sie sind bei der Wahl romantischer Beziehungspartner:innen also geschlechtsblind.
  • Omniromantiker:innen sind ebenfalls an Personen aller geschlechtlichen Identitäten für eine Beziehung interessiert, wobei ihnen die geschlechtlichen Identitätsmerkmale aber nicht egal sind, sondern sie sich für sie interessieren.

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Geschlechtsunabhängige romantische Orientierungen

BDSM

BDSM als sexuelle Orientierung kann sich auch in einer romantischen BDSM-Orientierung widerspiegeln. Entsprechende Personen wollen eine BDSM Liebesbeziehung führen, was bis hin zu ritualisierten 24/365 Beziehungen mit vereinbarter Dominanz und Unterwerfung gehen kann. Angestrebt werden dabei Beziehungen auf der Basis von Liebe, Wertschätzung und Respekt.

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Veganromantik

Die veganromantische Orientierung zeigt eine starke romantische Anziehungen zu vegan lebenden Personen. Eine Vielzahl weiterer nicht auf Geschlecht oder Gender bezogener romantischer Orientierungen kann unterschieden werden, die sich an Werten und Lebensstilen orientieren, wie ökologisch, minimalistisch, spirituell, meditieren, gesundheitsbewusst. Solche Vorlieben können sogar eine so starke starke Ausprägung erreichen, dass sich Partnersuchende ausschließlich zu veganen, ökologischen, minimalistischen, spirituelle, meditierenden, gesundheitsbewussten etc. Personen hingezogen fühlen.

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Sapioromantik

Ein weiteres Beispiel für von Geschlecht und Gender unabhängige romantische Orientierungen ist die sapioromantische Orientierung, bei der sich Partnersuchende eine Beziehung mit einer Person mit hohem Intellekt wünschen.

Meistens treten derartige von Geschlecht und Gender unabhängige romantischen Orientierungen in Kombination auf mit auf geschlechtliche Identifikationsmerkmale bezogene romantische Orientierungen.

Bei manchen Personen erreichen aber die veganen, ökologischen, minimalistischen, spirituellen, auf Meditation bezogenen, gesundheitsbewussten oder sapioromantischen Orientierungen eine solche Stärke oder Dominanz, dass geschlechtsbezogene Merkmale potenzieller Partner:innen keine Rolle mehr spielen oder stark untergeordnet werden. In diesem Fall suchen die Betreffenden pansexuell.

Tatsächlich können die dargestellten veganen, ökologischen etc. Suchinteressen als romantische Orientierung oder als romantische Präferenz verstanden werden:

  • Eine romantische Präferenz ist eine einfache Vorliebe. Vorlieben müssen nicht immer erfüllt sein und es kann von ihnen ggf. abgesehen werden, wenn dafür andere Vorlieben gegeben sind.
    Mit wachsender Präferenzstärke erreichen Vorlieben aber den Status einer romantischen Orientierung, die für die Partnerwahl in sehr hohem, wenn nicht im dominanten Sinne prägend ist.

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Alternative Einordnung als Xenogender

Es ist unter Rückgriff auf den Begriff des Xenogender ebenfalls möglich, die dargestellten veganen, ökologischen, spirituellen, auf Meditation bezogenen, gesundheitsbewussten und sapioromantischen Präferenzen oder Orientierungen doch als Ausdruck einer geschlechtlichen Identität und nicht als geschlechtsunabhängige Orientierungen zu verstehen.

Für das Xenogender gehört es schließlich zur Definition, dass dieses auf völlig andere Konzepte zurückgreift als sie typischerweise für eine geschlechtliche Identität herangezogen werden. Das Xenogender ist jedoch ein kontroverses Konstrukt und mehrheitlich werden die dargestellten romantischen Orientierungen als nicht bezogen auf Geschlecht und Gender angesehen.

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Monopersonale romantische Orientierungen

Monopersonale romantische Orientierungen beziehen sich auf den Wunsch nach einer Liebesbeziehung mit einer Person, polypersonale romantische Orientierungen beinhalten den Wunsch nach einer Liebesbeziehung mit mehr als zwei Personen.

Die monogame Zweierbeziehung ist Ausdruck einer monopersonalen romantischen Orientierung, bei der eine in der Regel dauerhafte Liebesbeziehung ausschließlich mit einer Person angestrebt wird. Der häufigste Typus geht dabei von einer Einheit von Sexualität und Liebe aus, sodass sowohl sexuelle Treue als auch romantische Treue angestrebt wird.

Die meisten Partnersuchenden, auch bei Gleichklang, streben eine monogame Zweierbeziehung an. Ebenso gibt es aber Partnersuchende, die nicht nach einer monogamen Zweierbeziehung, sondern nach einer polyamoren Beziehung suchen. Im folgenden werden die entsprechenden möglichen Beziehungskonstellationen dargestellt, die dann, wenn sie den eigenen Wünschen entsprechen, als Umsetzung der entsprechenden Orientierung verstanden werden können.

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Monogame romantisch-sexuelle Zweierbeziehung

Die monogame Zweierbeziehung ist der Ausdruck der gesellschaftlich weitgehend normativen monopersonalen sexuellen und romantischen Orientierung, die sowohl Liebe als auch Sex als exklusiv und nicht teilbar ansieht.

Das „Idealmodell“ der einen lebenslangen monogamen Beziehung bis zum Tod hat gesellschaftlich allerdings stark an Anziehungskraft verloren. Typischerweise dominiert gegenwärtig das Modell der seriellen Monogamie, bei der verschiedene Beziehungen geführt werden, allerdings nicht zur gleichen Zeit, sondern hintereinander nach Trennungen oder Verlust durch Tod.

Monogame Zweierbeziehungen können mit einer hohen Beziehungszufriedenheit einhergehen. Allerdings werden viele monogame Zweierbeziehungen mindestens partiell mit geprägt durch mehr oder weniger begründete Eifersucht.

Sexuelle oder emotionale Untreue treten oft und können mit Konflikten, seelischen Schmerzen und Trennungen einhergehen. In Extremfällen können aus Eifersucht und Untreue Suizide, Fremdtötungs-Delikte oder erweiterte Suizide resultieren.

Tatsächlich geeignet ist das monogame Modell der Zweierbeziehung nur für solche Paare, wo beide Personen die Monogamie nicht nur aufgrund von Druck, sondern aus ihrer inneren Einstellung heraus bejahen und zudem auch beide in der Lage sind, die monogame Vereinbarung einzuhalten. In diesem Fall können monogame Beziehungen mit einem hohem Beziehungsglück verbunden sein.

Andererseits erleben sich viele Menschen in monogamen Beziehungen sexuell und/oder romantisch nicht ausgefüllt, wodurch Unzufriedenheit entstehen und Fremdgehen gefördert werden kann. Das Problem des Fremdgehens ist dabei der Vertrauensbruch, der oft als tiefgreifend erlebt wird und entsprechend zu Verwerfungen führen kann.

Tatsächlich stellen bei genauerer Betrachtungsweise auch monogame Zweierbeziehungen ein Spektrum dar, in dem es mehr oder weniger starke Abweichungen von Prototyp gibt, die sich den nur teilmonogamen oder polyamoren Konstellationen annähern können.

So kann es sein, dass eine monogame Konstellation eher implizit unterstellt wird, als dass sie explizit vereinbart wird. Auch können Abweichungen von der Monogamie in unterschiedlichem Ausmaß auftreten, die wiederum in unterschiedlichem Ausmaß explizit oder implizit zur Kenntnis genommen werden oder nicht.

Am besten lässt sich diese doch komplexe Lage an einem Beispiel verdeutlichen:

  • Beziehungspartner:innen in einer monogamen Beziehung schauen sich Pornographie an oder chatten mit sexuellem oder romantischem Inhalt im Internet. Ist dies bereits Fremdgehen? Explizit zur Kenntnis genommen wird es, wenn die Beziehungspartner:innen dies mitteilen oder dabei direkt oder durch Chatprotokolle beobachtet werden. Implizit mögen Beziehungspartner:innen aber auch „nicht wissen wollen“, was ihre Partner:innen nachts am Computer tun.

Ein zweites Beispiel für die schwierige Grenzziehung:

  • Eine Person in einer monogamen Zweierbeziehung stellt sich in der Fantasie intensive sexuelle und romantische Kontakte zu einer anderen Person vor. Die Person nimmt Abstand von einer Umsetzung, z.B. weil sie Konflikte befürchtet.

Entspricht solch eine Beziehung noch dem Ideal der monogamen Zweierbeziehung? Ab wann wird die Schwelle erreicht, wo solche oder andere Beziehungen nicht mehr als monogam bezeichnet werden?

Im Rahmen des gesellschaftlichen Drucks zur Heteronormativität werden solche Differenzierungen oft ausgeblendet, unter einem Mantel des Schweigens verhüllt oder, wenn sie doch offen gelegt werden, als Abweichung moralisch gebrandmarkt oder auch (z.B. in christlich fundamentalistischen Kreisen) als zu therapierende Abweichung nach (angeblicher) Änderung verziehen.

Nicht zu leugnen ist aber, dass es echte monogame Zweierbeziehungen gibt, die nah am Ideal sind, von beiden als solche gewollt werden und mit einer hohen Beziehungszufriedenheit einhergehen. In diesem Fall wird eine monopersonale sexuelle und monopersonale romantische Orientierung in einer echten monogamen Beziehung umgesetzt.

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Teilmonogame Orientierungen

Offene Beziehungen

Es gibt Menschen, deren Ideal einer Liebesbeziehung eine offene Beziehung ist, bei der die Liebe weiterhin exklusiv und ungeteilt bleibt (monogam), in die Sexualität aber weitere Personen einbezogen werden können (nicht-monogam). Offene Beziehungen kombinieren also Monogamie in Bezug auf die Liebe mit konsensueller Nicht-Monogamie in Bezug auf die Sexualität.

Eine solche romantische Orientierung schränkt die Monogamie-Anforderung also auf den romantischen Charakter einer Beziehung ein, während für den sexuellen Teil keine Monogamieanforderung gestellt wird.

Menschen, deren romantisches Ideal die offene Beziehung ist, wünschen sich eine exklusive Zweierromantik, die die Möglichkeit beinhaltet, außerdem sexuelle, aber nicht romantische Kontakte zu dritten Personen zu unterhalten.

Merkmal solcher offenen Beziehungen ist die Transparenz und Ehrlichkeit, mit der die Partner:innen miteinander umgehen. Der sexuelle Kontakt zu Personen außerhalb der Beziehung ist daher auch kein Fremdgehen, sondern ein wechselseitig akzeptiertes Verhaltensmuster.

Es kann auch von einem Spektrum offener Beziehungen gesprochen werden:

  • Der Prototyp der offenen Beziehung ist, wo beide Partner:innen sexuelle Kontakte zu Dritten haben und damit vollständig transparent umgehen. Sie vertiefen diese sexuellen Kontakte nicht zu romantischen Kontakten und treten auch gegenüber Sexualpartner:innen offen und ehrlich auf. Dieser Prototyp ist die vollständig balancierte und vollständig offene Beziehung.
  • Eine Vereinseitigung tritt ein, wenn nur eine Person sexuelle Kontakte zu Dritten unterhält, die andere aber nicht. Aus derartigen Beziehungen können Spannungen entstehen, wobei sie aber dennoch solange harmonisch funktionieren können, wo tatsächlich nur eine Seite sexuelle Kontakten zu anderen wünscht und dies von den Beziehungspartner:innen nicht nur äußerlich, sondern auch innerlich akzeptiert und bejaht wird.
  • Eine weitere Vereinseitigung kann bestehen, wenn die Sexualpartner:innen nicht vollständig informiert werden und die sexuellen Kontakte von diesen auch als romantische Kontakte erlebt werden. Hieraus können sich erhebliche Spannungen ergeben, die gegebenenfalls auch auf die romantische Kernbeziehung überspringen oder diese je nach Verlauf gar gefährden können. Es handelt sich hier um eine in der Gesamtheit nicht balancierte Konstellation, die die Anforderung der Transparenz und Ehrlichkeit nicht gegenüber allen Seiten erfüllt. Dieser Typus entspricht insofern nicht dem Ideal einer offenen Beziehung und ist eher als eine maligne Form der teiloffenen Beziehung zu bewerten.
  • Im Spektrum der offenen Beziehungen ist auch eine „Don´t ask, don´t tell“ Regel zu verankern. Transparenz ist insofern gegeben, als dass grundsätzlich die Möglichkeit zu sexuellen Kontakten zu anderen anerkannt ist. Transparenz ist nicht gegeben bezüglich der Details dieser Sexualkontakte, was sowohl ihr Stattfinden oder Nichtstattfinden, als auch die Umstände ihres Stattfindens und die beteiligten Personen betreffen kann. Paare können eine solche Regelung durchaus als brauchbar und angemessen erleben, es kann sich allerdings auch um den Ausdruck unterdrückter Eifersucht oder Belastung handeln, denen mit solch einer Regelung begegnet werden soll.

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Swinger Beziehungen

Bei Swinger Beziehungen wird Romantik wie bei den offenen Beziehungen monogam und Sexualität nicht-monogam verstanden. Allerdings findet die Sexualität mit Dritten nicht getrennt, sondern nur in Anwesenheit und ggf. mit Beteiligung der Partner:innen statt.

Swinger Beziehungen können Verlustängste und Eifersucht mindern und dabei gleichzeitig ein hohes Ausmaß an sexueller Spannung und Befriedigung erreichen.

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Offene Swinger Beziehungen

Swinger Beziehungen und offene Beziehungen können sich kombinieren, wenn ein Teil der sexuellen Kontakte zu Dritten mit den Partner:innen zusammen und ein anderer Teil getrennt stattfindet.

Solche Konstellationen können von einigen Personen als besonders sexuell spannend und befriedigend erlebt werden, da die Variabilität der sexuellen Erlebensmöglichkeiten dadurch ansteigt. Wie bei der offenen Beziehung ist es jedoch Voraussetzung, dass eine auch innerliche Akzeptanz besteht, Eifersucht nicht besteht, oder mit ihr gut umgegangen werden kann.

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Polyamore Orientierungen und Beziehungen

In polyamoren Beziehungen besteht eine Einheit aus Liebe und Sexualität, nur haben die Betreffenden Personen nicht nur eine Person als Partner:in, sondern mindestens zwei Personen. Polyamore Beziehungen sind damit weder sexuell noch romantisch monogam.

Viele polyamore Beziehungen werden in Form von Primärpartner:innen und Sekundärpartner:innen gestaltet. Es gibt eine Kernbeziehung und (in der Regel später) kommen eine oder weitere Beziehungen zu anderen Personen hinzu, die aber eine geringere Nähe beinhalten als sie in der Primärbeziehung besteht. Oft erleben Personen in ihrer Primärbeziehung mehr Fürsorge und Innerlichkeit, aber in ihrer Sekundärbeziehung mehr sexuelle Erregung und sexuelle Befriedigung, wobei aber sowohl Sex als auch Romantik sowohl in Primär als auch in Sekundärbeziehungen eine Rolle spielen.

Ebenso gibt es polyamore Konstellationen, wo alle Partner:innen Primärpartner:innen sind und ein hohes Ausmaß an Nähe zu allen Partner:innen erlebt wird.

In manchen polyamoren Beziehungen macht es Sinn, von Tertiärpartner:innen zu sprechen. Hier ist das Ausmaß an Nähe und Bindung gering, es könnte auch der Begriff der Freundschaft+ verwandt werden.

Es sind hier nun die verschiedensten Konstellationen denkbar, wo jemand nur Primärpartner:innen, nur Sekundärpartner:innen, nur Tertiärpartner:innen hat, oder aber manche Partner:innen als Primärpartner:innen, andere als Sekundärpartner:innen und wiederum andere als Tertiärpartner:innen aufzufassen sind.

Diese polyamoren Konstellationen können wiederum balanciert oder einseitig geführt werden:

  • Eine balancierte polyamore Konstellation ist, wenn alle beteiligten Partner:innen ihrerseits ebenfalls weitere Partner:innen haben. Eine einseitige Konstellation liegt vor, wenn beispielsweise in einer Kernbeziehung nur eine Person weitere Beziehungen hat, die andere Person aber nicht.
  • Polyamoröse Beziehungen sind kein Fremdgehen, da sie – ebenso wie offene Beziehungen – auf Offenheit und Transparenz beruhen. Auch weniger balancierte Beziehungen können für alle Beteiligten funktionieren, wenn diese Konstellationen ihren Wünschen entsprechen und nicht durch Druck zustande kommen.

Eine besondere Form der hochgradig balancierten Polyamorie ist die Gruppenbeziehung:

  • In dieser polyamoren Konstellation führen mehr als zwei Personen wechselseitig miteinander eine Liebesbeziehung.

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Funktionen teilmonogamer und nicht-monogamer Beziehungen

Offene Beziehungen, Swinger Beziehungen und polyamore Beziehungen können verschiedenen Formen von sexuellen und romantischen Orientierungen realisieren, wobei sich aus den möglichen Konstellationen eine große Vielfalt von Möglichkeiten ergibt, die nur in drei Beispielen angedeutet werden:

  • Eine Gruppenbeziehung mit einem Mann und zwei Frauen ermöglicht Frauen die Umsetzung bisexueller romantischer und sexueller Orientierungen, während der Mann eine heterosexuelle Beziehung umsetzen kann.
  • Eine polyamore Beziehung mit einer nicht-binären Person und einem Mann als Primärpartner: und einem weiteren Mann als Sekundärpartner des Mannes ermöglicht der nicht-binären Person die Umsetzung einer androromantischen und androsexuellen Orientierung, dem mit ihr verbundenen Mann die Umsetzung einer novomasexuellen und novomaromantischen Orientierung, sowie dem Sekundärpartner die Umsetzung einer homosexuellen und homoromantischen Orientierung.

Polyamore Konstellationen sind damit besonders gut geeignet, um zusätzlich zur polyamoren Orientierung diverse weitere sowohl sexuelle oder romantische Orientierungen umsetzen zu können.

Offene und Swinger-Beziehungen sind zum einen selbst – wie auch die Monogamie oder Polyamorie – eine romantische Orientierung, nämlich der Wunsch nach einer Liebesbeziehung, in der es auch Sex mit anderen gibt: getrennt (offene Beziehungen), gemeinsam (Swinger Beziehungen) oder beides (Mischformen aus offener Beziehung und Swinger Beziehung). Andererseits ermöglichen offene und Swinger Beziehungen die Umsetzung zahlreicher weiterer sexueller Orientierungen – nicht aber romantischer Orientierungen, da Romantik mit anderen Personen nur in polyamoren Beziehungen eingeschlossen ist.

Zu ergänzen ist, dass Polyamorie mit offenen oder Swinger Beziehungen auch kombiniert auftreten kann. So kann eine polyamore Gruppenbeziehung den einzelnen Beteiligten getrennte sexuelle Kontakte zu weiteren Personen ohne romantische Bindung zugestehen (Kombination mit offener Beziehung) oder es werden gemeinsam sexuelle Kontakten zu weiteren Personen gepflegt.

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Komplexe Phänomene zwischen Gender und Orientierungen

Es gibt queere Erlebensweisen und Orientierungen, die sich nicht so einfach dem Bereich der sexuellen Orientierung, der romantischen Orientierung oder der geschlechtlichen Identität zuweisen lassen.

Es handelt sich hier um besonders komplexe innerpsychische Prozesse und daraus resultierende komplexe zwischenmenschliche Konstellationen, die daher auch von Außenstehenden nicht ohne weiteres leicht verstanden und nachvollzogen werden können.

Die Schwierigkeit, diese Konstellationen als nicht-betroffene Person nachzuvollziehen, begründet jedoch keinen Zweifel an der Gültigkeit der entsprechenden Erlebensweisen.

Beispiele solcher Konstellationen sind die Girlfags und Guydykes, die auch als lesbische Männer oder schwule Frauen bezeichnet werden.

Girlfags (schwule Frauen)

  • Girlfags sind typischerweise Frauen (Cis-Frauen oder Trans-Frauen) oder Personen, die sich nicht-binär feminin identifizieren (z.B. Demigirl, nicht-binär weibliche Trans). Girlfags können sich ebenfalls als Cis-Gender fluid identifizieren, sie können aber auch eine Zwischenstellung zwischen Mann und Frau (Intergender) einnehmen. Entscheidendes Definitionsmerkmal ist nun, dass Girlfags bei (weitgehender) Beibehaltung ihrer (auch) weiblichen Identität sich mit schwulen oder bisexuellen Männern identifizieren, schwule oder bisexuelle Männer begehren und mit diesen Sexualität und/oder Romantik so erleben wollen, dass sie selbst in der Rolle des schwulen oder bisexuellen Mannes sind. Dies kann einhergehen mit einem Interesse an schwulen Sexualpraktiken oder auch an Gruppen- oder polyamoren Konstellationen, in denen sich neben der eigenen Person zwei oder mehr Männer beteiligen. Girlfags können insofern nur vollständig verstanden werden als komplexe Konstellation, in die die geschlechtliche Identität (Cis-Frau, Cis-Frau fluid, Trans nicht-binär feminin, Demigirl, Intergender), die sexuelle Orientierung (sexuelles Interesse an schwulen und bisexuellen Männern, polypersonale sexuelle Orientierung) sowie die romantische Orientierung (romantisches Interesse an schwulen und bisexuellen Männern, polyromantische Interessen) mit hineingehen. Noch komplexer wird dies dadurch, dass die sexuelle und romantische Orientierung als eine Identifikation mit schwulen Männern erscheint, allerdings nicht mit ihrem Geschlecht, sondern mit ihrer Rolle und ihrem Empfinden bei weitgehender Beibehaltung der eigenen geschlechtlichen Identifikation. Beschrieben wird aber auch, dass die Identität von Girlfags in eine männliche Transidentifikation temporär oder permanent übergehen kann.

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Guydykes (lesbische Männer)

  • Guydykes sind das Spiegelbild von Girlfags, so dass hier auch die gespiegelte Beschreibung verwandt wird. Guydykes sind entsprechend typischerweise Männer (Cis-Männer oder Trans-Männer) oder Personen, die sich nicht-binär maskulin (z.B. Demiboy, nicht-binär männlicher Trans).Guydykes können sich ebenfalls als Cis-Gender fluid identifizieren, sie können aber auch eine Zwischenstellung zwischen Mann und Frau (Intergender) einnehmen. Entscheidendes Definitionsmerkmal ist nun, dass Guydykes bei (weitgehender) Beibehaltung ihrer (auch) männlichen Identität sich mit lesbischen oder bisexuellen Frauen identifizieren, lesbische oder bisexuelle Frauen begehren und mit diesen Sexualität und/oder Romantik so erleben wollen, dass sie selbst in der Rolle der lesbischen Frau oder der bisexuellen Frau Mannes sind. Dies kann einhergehen mit einem Interesse an schwulen Sexualpraktiken oder auch an Gruppen- oder polyamoren Konstellationen, in denen sich neben der eigenen Person zwei oder mehr Frauen beteiligen. Guydykes können insofern nur vollständig verstanden werden als komplexe Konstellation, in die die geschlechtliche Identität (Cis-Mann, Cis-Mann fluid, Trans nicht-binär maskulin, Demiboy, Intergender), die sexuelle Orientierung (sexuelles Interesse an lesbischen und bisexuellen Frauen, polypersonale sexuelle Orientierung) sowie die romantische Orientierung (romantisches Interesse an lesbischen und bisexuellen Frauen, polyromantische Interessen) mit hineingehen. Noch komplexer wird dies dadurch, dass die sexuelle und romantische Orientierung als eine Identifikation mit lesbischen Frauen erscheint, allerdings nicht (vollständig) mit ihrem Geschlecht als Frau, sondern mit ihrer Rolle und ihrem Empfinden bei weitgehender Beibehaltung der eigenen geschlechtlichen Identifikation. Beschrieben wird auch, dass die Identität von Guydykes in eine weibliche Transidentifikation temporär oder permanent übergehen kann.

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Bewertungen von Identitäten und Orientierungen

Grundsätzlich sind Erlebens- und Gestaltungsmöglichkeiten von Sexualität, Gender und Beziehung nicht zu bewerten, sondern als solches zu beschreiben und anzuerkennen. Genau dies ist der Ansatz der queeren Community.

Allerdings gibt es dennoch Problemkonstellationen, die aufgrund ihrer malignen Auswirkungen auf andere nicht Teil der queeren Community sind. Beispiele hierfür sind Orientierungen, die darauf ausgelegt sind, andere Menschen zu betrügen, zu schädigen oder das Selbstbestimmungsrecht anderer Menschen zu unterlaufen oder gewaltsam außer Kraft zu setzen. Auch Orientierungen, die auf die Schädigung von Tieren ausgerichtet sind, sind hier zu erfassen, sodass auch diese nicht als Teil der queeren Community zu betrachten sind.

Die Voraussetzung für eine Akzeptanz und Unterstützung der diversen Orientierungen ist also, dass sich die Orientierungen auf Handlungsweisen und Konstellationen zwischen zustimmungsfähigen und zustimmenden Personen beziehen, die so ihr Lebensglück steigern möchten.

Ist dies nicht der Fall, liegen Problemkonstellationen vor, die im Verantwortungsbereich der klinischen und forensischen Psychologie, Psychiatrie und Sexualwissenschaft liegen. Zielstellung entsprechender Interventionen ist es, solche Orientierungen so weit als möglich zu verändern, alternative, nicht problembehaftete Orientierungen zu stärken, oder mindestens eine andere Menschen oder Tiere schädigende Umsetzung solche Orientierungen zu verhindern.

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Gleichklang Online-Dating

Passung bei der Partnerwahl von großer Bedeutung

In aller Regel werden Menschen potenziell am glücklichsten in ihren Beziehungen, wenn ihre Beziehungsform auch ihrer romantischen und sexuellen Orientierung entspricht. Ebenso wichtig ist eine Kompatibilität der Werte. Dies legen wir daher auch bei Gleichklang als Vermittlungsprinzip zugrunde.

In der Regel wird also beispielsweise eine Person mit polyamorer romantischer Orientierung und polypersonaler sexueller Orientierung in einer polyamoren Gruppenbeziehung glücklicher werden als eine andere Person, die nur auf Wunsch der Partner:in einer polyamoren Gruppenbeziehung als Kompromiss zustimmt.

Genau hieraus ergibt sich die enorme Bedeutung einer passenden Partnerwahl, die die sexuellen und romantischen Beziehungen sowie die Gender-Identitäten aller in einer Partnerschaft beteiligten Personen berücksichtigt.

Je diverser und queerer wir als Menschen sind, desto größer ist die Bedeutung dieser passenden Partnerwahl.

Bei Gleichklang unterstützen wir im Rahmen unserer Partnervermittlung und Freundschaftsvermittlung Personen mit allen genannten geschlechtlichen Identitäten, sexuellen Orientierungen und romantischen Orientierungen bei ihrer Beziehungssuche.

Wir erfragen die geschlechtliche Identität, die sexuellen Orientierungen bzw. die gesuchten Merkmale von Partner:innen, sowie auch die Beziehungsmodelle (monogam, offen, Swinger, polyamor).

Die Vorteile dieses Vermittlungsansatzes sind insbesondere die Folgenden:

Konflikte, seelische Schmerzen und Trennungen können vermieden werden, wenn solche Partnersuchenden als Paare zusammen kommen, deren sexuelle und romantische Orientierungen und Beziehungsmodelle miteinander harmonieren.

  • Alle Beziehungsmodelle werden anerkannt und ohne Vorurteile oder Diskriminierung gefördert. So können auch Menschen mit polyamoren oder offenen Beziehungsmodellen oder Menschen, die eine Swinger Beziehung suchen, ihre Partnersuche zum Erfolg bringen. Dies ist gleichzeitig für die Mehrheit unserer monogam ausgerichteten Mitglieder hilfreich, weil sie Beziehungen mit Menschen beginnen, die zu einer Monogamie auch wirklich bereit sind.

Die Berücksichtigung all dieser Informationen bei der Partnersuche und Freundschaftssuche führt also zu einer Win-Win-Situation für alle.

Die richtige Partnerwahl versuchen wir bei Gleichklang zu unterstützen durch unser psychologisches Matching-System, was eine Reihe von Informationen zu sexueller Orientierung, romantischer Orientierung und geschlechtlicher Identität bereits berücksichtigt.

Jedoch genügt ein Matching-System nicht in Anbetracht der enormen Vielfalt queerer sexueller und romantischer Orientierungen sowie geschlechtlicher Identitäten – einschließlich der damit verbundenen Unklarheit über einzelne Begriffe.

Bei Gleichklang kombinieren wir die Vorauswahl durch das Matching durch die Bitte an unsere Mitglieder, die individuellen Besonderheiten ihrer sexuellen und romantischen Orientierungen, sowie ihrer geschlechtlichen Identitäten in freien Selbstschilderungen zu ergänzen, um so eine passende Selbstauswahl zu ermöglichen.

Im Folgenden wird in jeweils knapper Form geschildert, wie wir bei Gleichklang die Online-Partnersuche unserer Mitglieder unterstützen und dabei alle queeren Merkmale von sexueller Orientierung, romantischer Orientierung und geschlechtlicher Identität in die Vermittlung eingehen.

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Alle queeren Gruppen bei Gleichklang

Bei Gleichklang ermöglichen wir eine Partnervermittlung auf der Ebene der Homoromantik, Heteroromantik und Skolioromantik, wobei wir aber zusätzlich auch Transromantik (romantische Beziehungen mit Transgender) und Intersexromantik (romantische Beziehungen mit intergeschlechtlichen Personen) durch unser Matching-System abdecken.

Alle weiteren romantischen (und sexuellen) Orientierungen auf das nicht-binäre Spektrum werden über die Kombination der skolioromantischen Suche mit den freien Selbstschilderungen der betreffenden Personen zu ihrer geschlechtlichen Identität beim Online-Dating auf unserer Plattform möglich.

Die Mitglieder legen ihre eigenen Suchen selbst fest, sodass typischerweise sexuelle und romantische Orientierung kongruent sein werden.

Dating für lesbische, schwule und heterosexuelle Personen

Selbstverständlich unterstützen wir bei Gleichklang die lesbische, schwule und heterosexuelle Partnersuche und Vernetzung, indem wir diese auf die geschlechtliche Identität ausgerichteten Orientierungen unserer Mitglieder bei der Partnervermittlung aufeinander abstimmen. Suchen die Mitglieder nach Partnerschaft, werden romantische Beziehungen vermittelt. Die Mitglieder können aber ebenso unter Freundschaft suchen, können dabei auch nach Freundschaft mit Sexualität suchen, ebenfalls ist im Modell „Partnersuche“ die Möglichkeit gegeben, doch eher nur nach erotischen Kontakte zu suchen.

Das Dating für lesbische, schwule und heterosexuelle Personen ermöglicht damit vielfältige romantische, freundschaftliche und erotische Vernetzungen.

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Dating für Bisexuelle

Alle im queeren Spektrum verankerten bisexuellen Orientierungen werden durch Gleichklang unterstützt. Bei der Partnersuche können die Mitglieder entsprechend zwei Merkmale auswählen, die dann beide als Optionen bei der Partnervermittlung zugrunde gelegt werden.

Gleichklang ermöglicht in diesem Sinne eine bisexuelle, nomasexuelle (Frauen und nicht-binär) und novomasexuelle (Männer und nicht-binär) Partnersuche, Freundschaftssuche und Suche nach erotischen Kontakten.

Wenn hierbei die nicht-binäre Suche auf nicht-binär weiblich oder nicht-binär-männlich eingeschränkt wird, ist bei uns ebenfalls ein effektives Online-Dating in den Ebenen Partnerschaft, Freundschaft und Erotik für Gynosexuelle/Femmesexuelle und umgekehrt auch für Androsexuelle möglich.

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Dating für Skoliosexuelle und nicht-binäre Gender

Bei Gleichklang unterstützen wir die skoliosexuelle, ceterosexuelle oder enbysexuelle Partnersuche, Freundschaftssuche und Erotiksuche, indem wir allen Mitgliedern ermöglichen, ihre Suche auf nicht-binäre Personen zu beziehen oder auf diese einzuschränken. Bei der Partnervermittlung werden dann entsprechend skoliosexuellen Personen nicht-binäre Personen vorgeschlagen.

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Erfassung von nicht-binärem Gender

Intersexuelle und Transgender

Intergeschlechtlichkeit/Intersex und Transgender werden auf anderen Erfassungsebenen ebenfalls berücksichtigt und gehen in das Matching ein. Die Erfassung von Transgender und Intersexualität erfolgt dabei zusätzlich zur Erfassung von binär und nicht-binär. Dadurch kann das Matching die Partnervorschläge und Freundschaftsvorschläge bereits deutlich optimieren. Dabei entscheiden aber die betreffenden Transgender oder intergeschlechtlichen Mitglieder selbst, ob sie eine Berücksichtigung im Matching möchten oder nicht.

Bei Gleichklang können Intersexuelle sich als non-binär benennen. Identifizieren sie sich stärker mit dem männlichen oder dem weiblichen Geschlecht, können sie ebenfalls die Optionen non-binär weiblich oder non-binär männlich wählen. Genau so können aber auch Intersexuelle einen Zusammenhang ihrer geschlechtlichen Identifikation mit ihren anatomischen Merkmalen oder der Zuweisung bei Geburt verneinen und sich als Mann oder Frau im binären Spektrum verordnen. Dieser Fall kann aber auch als Transgender bezeichnet werden, nämlich von Intersex zu einem der binären Geschlechter.

Transgender-Personen entscheiden ebenfalls selbst, ob sie sich als binär oder nicht-binär einordnen.

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Androgynität

Androgyne Personen werden sich – sofern eine Dominanz eines Geschlechts vorhanden ist – meistens binär als Mann oder Frau einordnen und können in ihrer Selbstschilderung ihre Androgynität zum Ausdruck bringen. Androgyne Merkmale sind dabei sowohl bei Frauen als auch bei Männern bei der Partnersuche übrigens besonders beliebt.

Sofern androgyne Personen aber keine Dominanz eines Geschlechts bei sich feststellen und sich daher auch nicht mit einem Geschlecht identifizieren können, werden sie sich als nicht-binär bezeichnen.

Dabei können sie sich auch als nicht binär männlich, nicht-binär weiblich oder auch nur als non-binär bezeichnen. In dem Fall der Einordnung als rein non-binär werden bei Gleichklang nur Vorschläge erfolgen, wo die andere Person ebenfalls ein Interesse an einer nicht-binären Person dezidiert geäußert hat. Im Fall einer Einordnung als nicht-binär weiblich oder männlich, können ebenfalls Vorschläge erfolgen, wo die andere Person nach einem Mann oder einer Frau sucht.

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Demifrau und Demimann

Typischerweise werden Partnersuchenden bei Gleichklang, die sich als Demifrauen oder Demimänner identifizieren, sich als nicht-binär weiblich bzw. nicht-binär männlich bezeichnen.

Es steht den entsprechenden Personen aber frei, sich auch als Mann oder Frau zu bezeichnen, wenn die entsprechende Identifikation doch stärker überwiegend ist. Letztlich ist es ein fließendes Spektrum mit fließenden Übergängen.

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Andere nicht-binäre Gender

Typischerweise und auch bei Gleichklang werden alle Identitäten, die nicht dem binären System der Geschlechter entsprechen, als nicht-binär bezeichnet, da dies momentan für den Zweck der Partnersuche und Freundschaftssuche am meisten den Erfolg gewährleisten kann.

Für Agender und Neutrois ist daher bei Gleichklang die Wahl der Kategorie nicht-binär die für ihre Partnersuche und Freundschaftssuche empfohlene Kategorie. Sie werden bei Wahl der nicht-binären Partnersuche die am besten geeigneten Partnervorschläge erhalten, die nämlich kein binäres Geschlecht erwarten und die die Identifikation als Agender, geschlechtsneutral oder Neutrois am ehesten nachvollziehen können.

Für das Online-Dating bei Gleichklang empfehlen wir ebenfalls allen, die dem Libragender angehören, also librafemininen und libramaskulinen Personen, sich als nicht-binär oder alternativ (bei doch stärkerer Teilidentifikation als Frau oder Mann) sich als nicht-binär weiblich bzw. nicht-binär männlich einzuordnen.

Demigender und Libragender werden sich insofern bei den Ankreuzoptionen für ihre Partnersuche nicht immer unterscheiden, können ihre individuellen Besonderheiten aber im freien Text zum Ausdruck bringen.

Anders als die großen Mainstream-Partnervermittlungen und Datingseiten besteht damit auch für die verschiedenen nicht-binären Personen bei Gleichklang ein Raum für ihre Partnersuche, Erotiksuche und Freundschaftssuche.

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Matching-Algorithmus für nicht-binäre Gender

Transidentität und Intergeschlechtlichkeit

Intersexuelle und Transgender Mitglieder von Gleichklang haben die Möglichkeit, bei ihrer Partnersuche oder Freundschaftssuche explizit den Wunsch nach Akzeptanz anzugeben. In diesem Fall erhalten intersexuelle oder Transgender Partnersuchenden bei der Partnervermittlung und Freundschaftsvermittlung ausschließlich solche anderen Personen vorgeschlagen, die angegeben haben, dass sie gerne auch eine Partnerschaft mit einer intersexuellen oder Transgender-Person eingehen möchten.

Unser intersexuellen und Transgender-Mitglieder entscheiden also selbst, ob sie bei der Ableitung der Partnervorschläge oder Freundschaftsvorschläge eine Einschränkung auf Personen wünschen, bei denen sie a priori von einer hohen Akzeptanz ausgehen können.

Durch diese Akzeptanz-Option können wir bei Gleichklang die Partnersuche und Freundschaftssuche für unsere Trans-Mitglieder und intersexuellen Mitglieder erleichtern und die Gefahr von Zurückweisungen aufgrund ihrer Transidentität oder Intergeschlechtlichkeit vermindern.

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Demigender und Androgynität

Im binär – nicht-binärem Spektrum sind auch spezifische sexuelle Orientierungen möglich, die sich auf Demigender (Demigirl, Demiboy) oder androgyne Männer oder Frauen beziehen.

Die Bezeichnungen nicht-binär weiblich und nicht-binär männlich wird dabei von uns als Operationalisierung von Demisexualität und Androgynität verstanden, wobei wir aber derzeit prüfen, inwiefern wir hier weitere Androgynitäts-Konzepte innerhalb des binären Spektrums einbeziehen sollten, um dem vollem queeren Spektrum gerecht zu werden.

Aktuell können wir durch das Matching nicht zwischen demigeschlechtlicher Identität und androgyner Identität unterscheiden. Entsprechend kann auch auf der Ebene der sexuellen Orientierungen nicht zwischen androgynsexueller und demigendersexueller Präferenz differenziert werden. Wir empfehlen hier auf den freien Text als Selbstschilderung zurückzugreifen, so dass sich hier im Rahmen der erbrachten Vorschläge eine Selbstauswahl ergeben kann.

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Weitere Gender-Präferenzen

Es gibt im nicht-binären Spektrum zahlreiche weitere Konstellationen, die für die Partnersuche, Freundschaftssuche oder Erotiksuche wichtig sein können, was auch die Genderfluidität und Genderflux einschließt.

Es ist nicht möglich, dies alles im Detail abzufragen, auch weil dadurch viel Verwirrung bei denen entstehen würde, die die Begriffe nicht oder anders verstehen. Dadurch käme es zu unzutreffenden Angaben, die die Beziehungssuche aller beeinträchtigten würden. Diese vielfältigen Differenzierungen gehen also nicht in das Matching ein.

Auch wenn nicht alle Differenzierungen auf der Ebene des Matching abgebildet werden können, erfolgt bereits eine wichtige Grundausrichtung der Partnersuche oder Freundschaftssuche dadurch, dass nicht-binär oder nicht-binär weiblich bzw. nicht-binär männliche als gesuchte Gender eingegeben werden. So werden viele Vorschläge passend sein.

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Zentrale Rolle der Selbstschilderungen

Wegen der Diversität der nicht-binären Gender und weil Begriffe nicht immer klar sind oder nicht allgemein verstanden werden, kommt den freien Selbstschilderungen der Mitglieder für ihre Partnersuche und Freundschaftssuche bei Gleichklang ein hohes Gewicht zu.

Wir ermöglichen eine freie Beschreibung der eigenen Gender-Identität und der eigenen sexuellen Orientierung, die dann passenden Personen auf dem Profil angezeigt wird. Dadurch kann ein gutes Verständnis der eigenen Person durch die anderen Suchenden sichergestellt werden und der Prozess der Selbstauswahl wird unterstützt.

Wir raten daher dazu, gerade bei nicht-binärem Gender und sexuellen Orientierungen, die nicht erfragt werden oder nicht allgemeinverständlich sind, diese näher zu beschreiben, um ein wechselseitiges Erkennen zu ermöglichen.

Diese Empfehlung gilt entsprechend auch bei eigenem Gender oder Dating Präferenzen in den Bereichen Demimänner, Demifrauen, Agender und Neutrois, Libragender (librafeminin, libramaskulin), Two-Spirit, Trigender, Polygender, Pangender, sowie bei den diversen fluiden Möglichkeiten, wie Genderfae, Genderfaun, Genderflor, dem Genderflux, oder auch dem Xenogender.

Alle diese Gender und sexuelle oder romantische Präferenzen für sie werden nicht direkt durch Ankreuzoptionen erhoben. Genau deshalb kommt der freien Selbstschilderung hier für die Partnersuche und Freundschaftssuche ein besonders großes Gewicht zu kommt.

Durch die Filterung nach nicht-binär, sowie nicht-binär weiblich und nicht-binär männlich erbringen wir bei der Partnervermittlung und Freundschaftsvermittlung eine Vorauswahl. Die freien Selbstschilderungen sind nun aber essentiell, um diese zu verfeinern, sodass die passenden Menschen einander begegnen. Gerade im nicht-binären Bereich tragen die freien daher entscheidend zum Erfolg der Online-Partnersuche und der Freundschaftssuche bei.

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Dating für Asexuelle, Gray-Asexuelle und Demisexuelle

Beim Online-Dating bei Gleichklang unterstützen wir Asexuelle und Gray-Asexuelle folgendermaßen:

  • Wir erheben Asexualität als sexuelle Orientierung und zeigen diese auf dem Profil an. Wir erfragen das Interesse an einer asexuellen oder platonischen Beziehung. Personen, die nach einer platonischen oder asexuellen Beziehung suchen, können einander bei der Partnervermittlung vorgeschlagen werden.
  • Es besteht aber auch die Möglichkeit, anzugeben, dass jemand AUCH nach einer sexfreien Beziehung sucht. Dies können Personen sein, die sich eine Beziehung mit oder Sex vorstellen können, es können auch Gray-Asexuelle sein, die sich für ein minimales Ausmaß an Sex gegebenenfalls interessieren.
  • Gleichklang unterstützt ebenfalls gezielt Demisexuelle bei ihrer Partnersuche durch die Frage, ob Sexualität erst dann denkbar ist, wenn bereits eine Liebesbeziehung besteht. Diejenigen, die bereits vorher Wert legen auf Sexualität, werden demisexuellen Singles nicht vorgeschlagen.

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Freundschaftssuche für Aromantiker:innen

Aromantiker:innen können bei uns an der Freundschaftsvermittlung teilnehmen. Denn Aromantiker:innen suchen zwar keine Liebesbeziehung, können aber sehr wohl an Freundschaften interessiert sein.

Bei der Freundschaftssuche besteht für sexuelle Aromantiker:innen bei Gleichklang die Möglichkeit, auch nach einer Freundschaft mit Erotik zu suchen. Damit unterstützen wir auch Aromantiker:innen, soziale Vernetzung aufzubauen und ihre sexuellen Bedürfnisse zu befriedigen. Im Rahmen einer Freundschaft+ ist es ebenfalls möglich, dass fluiden Prozessen Raum gegeben wird und so doch Beziehungen entstehen.

Aromantiker:innen können und sollten sich in ihrer freien Selbstschilderung in ihrem Erleben authentisch beschreiben. Auf diese Weise wird verhindert, dass die falschen Personen zusammenkommen, die unglücklich miteinander werden.

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Pansexuelles und omnisexuelles Dating

Gleichklang bietet ein pansexuelles Dating als dezidierte Suchoption an, die wiederum für romantische Beziehungen, Freundschaft und Erotik verwandt werden kann.

Die pansexuelle Suchoption ist identisch mit einer bi+-Suche und entspricht damit gleichzeitig der omnisexuellen Suche, da diese trotz des leichten Motiv-Unterschiedes zu gleichen Ergebnissen führt.

Auch eine Reihe von multisexuellen oder multiromantischen Spezifizierungen sind bei Gleichklang möglich:

  • Mitglieder können z.B. nach Frauen, Männern und nicht-binären Personen suchen. Sie können aber auch nach Frauen, Männern und Transgender, nach Frauen, Männer und Intersex oder nach Transgender, Intersexuellen und Frauen etc. suchen.
  • Im Spektrum nicht-binär, können Mitglieder auf Wunsch zudem nach eher männlichen oder eher weiblichen non-binären Personen suchen, wenn sie dies wünschen.
  • Mit den drei Ebenen Partnersuche, Freundschaftssuche und Erotik beinhaltet Gleichklang damit ein umfassendes Online-Dating Angebot auch für Personen mit den verschiedensten multisexuellen Orientierungen, wobei Kombinationen möglich sind aus beiden binären Geschlechtern mit nicht-binär sowie Transgender und Intergeschlechtlichkeit.

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Gender-Fluidität und Dating

Je nach Dominanz einer bestehenden Identifikation werden sich geschlechtsfluide Personen bei der Partnersuche, Freundschaftssuche oder Erotiksuche oder bei Gleichklang (und natürlich auch anderswo) als nicht-binär oder binär einordnen:

  • Der typischerweise eher maskuline Mann, der sich gelegentlich als Demiboy erlebt, wird sich binär als Mann einordnen, trotz der Fluidität.
  • Der Demiboy, der gelegentlich als maskuliner Mann erlebt, wird sich vermutlich eher als nicht-binär einordnen.

Diese Einordnungen machen auch für die Partnervermittlung Sinn, da sie deutlich machen, wie sich eine Person typischerweise verhalten wird. Anderseits kann die binär und nicht-binäre Einordnung eben die Komplexität und Individualität der geschlechtlichen Identifikation nicht ausreichend erfassen.

Wir versuchen dieses Problem auf zwei Art und Weisen bei unserer Dating-Plattform anzugehen:

  • Wie bereits dargestellt, ist die bei uns optional vorgesehene freie Selbstschilderung zur eigenen geschlechtlichen Identität umso wertvoller, desto stärker sich die Identität eines Mitgliedes von der binären Mehrheitsidentität unterscheidet. Durch die Selbstschilderung können die Mitglieder im Profil ihre geschlechtliche Identität ausdrücken und für den Zweck ihrer Partnersuche verständlich machen. Dies gilt auch für Personen mit Fluidität der geschlechtlichen Identifizierung.

Gerade weil die Fluidität die Grenzen zwischen non-binär und binär überschreitet oder überschreiten kann, handelt es sich letztlich bei binär und nicht-binär um pragmatische Einordnungen.

Wir werden auch bei Gleichklang durch den Kontakt zur queeren Community und zu unseren Mitgliedern weiter beobachten und prüfen, ob weitere kategoriale Einordnungen – über binär, nicht-binär, Transgender und Intersex hinausgehend – für die Effektivität der Online-Partnervermittlung hilfreich sein können.

Die Erhöhung der Anzahl solcher Ankreuzkategorien beim Online-Dating ist aber immer eine Gradwanderung zwischen einer hilfreichen weiteren Differenzierung und Sichtbarmachung von Diversität und einer Erzeugung von Verwirrung bei den partnersuchenden Mitgliedern.

Es besteht die Gefahr, dass die partnersuchenden Mitglieder die Kategorien nicht oder anders verstehen und so falsche Einstellungen zur eigenen Person und zur Partnersuche machen.

Nimmt dies überhand, kann die Einführung weiterer queerer Diversitäts-Kategorien mit einer erfolgreichen Partnervermittlung interferieren und die Partnersuche letztlich erschweren.

Für eine erfolgreiche psychologisch fundierte Partnervermittlung, Ero9tikvermittlung und Freundschaftsvermittlung liegt die Lösung also nicht einfach in der Einführung einer großen Anzahl an Kategorien. Es geht vielmehr um das Erreichen eines möglichen Optimums im Spannungsfeld der Bereitstellung von möglichst diversen Kategorien und ihrer effektiven Nutzung für die Online-Partnersuche.

Selbst wenn die Einführung weiterer Selbstbeschreibungs- und Suchkategorien eine vollständigere Repräsentanz der queeren Community gewährleisten könnte, könnte diese höhere Vollständigkeit de facto verloren gehen, wenn die Begriffe nicht oder nicht einheitlich verstanden werden, wenn die Mitglieder ihre Angaben zur eigenen Person und zu ihrer Partnersuche machen.

Momentan ist es unser Eindruck, dass die derzeit verwandten Kategorien (Frau, Mann, nicht-binär, nicht-binär weiblich, nicht-binär männlich, Transgender, intersexuell/intergeschlechtlich) in Kombination mit der Möglichkeit zur freien Selbstschilderung eine effektive Partnersuche sowohl für binäre wie für nicht-binäre Personen und Personen mit hoher Gender-Fluidität im gesamten Spektrum möglich machen.

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Partnersuche für Girlfags und Guydykes

Welches Möglichkeiten bestehen für die Partnersuche für schwule Frauen und für die Partnersuche für lesbische Männer bei Gleichklang?

Dies sind die Optionen:

  • Eine Möglichkeit der Suche für schwule Frauen (Girlfags) und lesbische Männer (Guydykes) besteht darin, dass Guydykes und Girlfags nach bisexuellen Frauen oder bisexuellen Männern suchen können, die womöglich nicht gänzlich, aber doch zu einem größeren Anteil der begehrten lesbischen Frau oder dem begehrten schwulen Mann entsprechen.
  • Gleichzeitig können diese bisexuellen Personen womöglich mit Girlfags und Girldykes einen Umgang etablieren, wie diese es sich wünschen, nämlich als Lesben bzw. als Schwule, da bisexuelle Männer und bisexuelle Frauen Erfahrungen mit Schwulen und Lesben haben – selbst wenn diese vermutlich meistens oder immer eine männliche bzw. weibliche Identität aufwiesen. Durch die Angabe der bisexuellen Option können Girfags und Guydykes entsprechende Personen bei Gleichklang kennenlernen.
  • Es besteht aber bei Gleichklang ebenfalls die Option, dass eigentlich gegengeschlechtlich orientierte Personen ebenfalls eine gleichgeschlechtliche Person als Partner:in zulassen können und umgekehrt. Lässt ein schwuler Mann auch eine gegengeschlechtliche Suche zu, kann er einer Girlfag (die selbst ja einen Mann sucht) vorgeschlagen werden, ebenso wie eine lesbische Frau einem Guydyke vorgeschlagen werden kann, wenn sie die gegengeschlechtliche Option zulässt.
  • Zudem können Frauen, die Männer suchen, und Männer, die Frauen suchen, eingeben, dass diese gesuchten Frauen oder Männer gleichgeschlechtlich orientiert sein dürfen oder sollen. Wird diese Eingabe gemacht, können den Girfags und den Guydykes Männer bzw. Frauen vorgeschlagen werden, die zwar für eine gegengeschlechtliche Suche offen sind, aber sich selbst als schwul oder lesbisch bezeichnen.

Nicht verschwiegen werden soll allerdings, dass diese Angaben äußerst selten sind, sodass sehr lange Wartezeiten auf solch einen Vorschlag entstehen werden, der dennoch eines Tages erfolgen kann. Da eine lesbische Frau für einen Guydyke und ein schwuler Mann für eine Girlfag die Erfüllung ihrer Sehnsucht ist, nehmen einige diese sehr langen Wartezeiten in Kauf mit der Hoffnung, dass eines Tages der Vorschlag erfolgt. Die Online-Partnersuche bei Gleichklang ist bei ausreichender Geduld auch für Girlfags und Guydykes eine effektive Möglichkeit ihrer Partnerfindung. Während Guydykes und Girlfags bei nahezu allen Dating-Apps, Partnervermittlung und Singlebörsen auf verlorenem Posten stehen, engagieren wir uns bei Gleichklang dafür, lesbischen Männern und schwulen Frauen die Partnerfindung zu ermöglichen.

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Partnersuche bei monopersonalen und polypersonalen sexuellen und romantischen Orientierungen

Bei Gleichklang berücksichtigen wir auch monopersonale und polypersonale sexuelle und romantische Orientierungen für eine möglichst passgenaue Partnersuche:

  • Monopersonal sexuell und romantisch orientierte Singles können bei Gleichklang nach einer konsequent-monogamen Zweierbeziehungen suchen.
  • Singles, die polypersonal sexuell orientiert, aber monopersonal romantisch orientiert sind, können bei ihrer Partnersuche nach offenen Beziehungen oder Swinger Beziehungen suchen.
  • Singles, die polypersonal sexuell und romantisch orientiert sind, können bei Gleichklang nach einer polyamoren Beziehung (Polyamorie) suchen.
  • Flexible Singles können die verschiedenen Beziehungsformen suchen und sich je nach Match für eine der drei Beziehungs-Modelle entscheiden.

Ergebnis ist eine Win-Win-Situation:

  • Wir möchten, dass Beziehungen stabil und glücklich sind. Das werde sie aber nicht, wenn monopersonal und polypersonal orientierte zusammen kommen. In diesem Fall sind Enttäuschungen aufgrund von Fremdgehen, sexueller und romantischer Unerfülltheit oder beides vorprogrammiert.
  • Indem wir eine ehrliche Erhebung der Präferenzen durchführen bringen wir diejenigen Menschen zusammen, die gemäß ihrer Beziehungsmodell wirklich glücklich miteinander werden können. So verbessert sich die Qualität aller Beziehungsformen, ob sie monogam, teil,monogam oder polyamor sind.

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Dating bei BDSM-Neigung

Bei Gleichklang unterstützen im Rahmen unserer Partnervermittlung, Freundschaftsvermittlung und entsprechend auch im Erotik-Bereich unsere Mitglieder mit BDSM-Neigung bei ihrer sozialen Vernetzung.

Dies tun wir, indem wir BDSM-Neigung und Rollenpräferenzen bei allen Mitgliedern erfassen und auf dieser Basis die Partnervorschläge oder Freundschaftsvorschläge ableiten. Durch die Antwortmöglichkeit „BDSM offen“, werden ebenfalls Potenziale der sexuellen Fluidität einbezogen.

Bei BDSM als einziger oder dominanter romantischer Orientierung ist dabei bezüglich der geschlechtlichen Identifikationsmerkmale der pansexuelle Suchbereich empfehlenswert. Bestehen andere gleichstarke oder sogar stärkere geschlechtsbezogene romantische Ausrichtungen kann die Suche selbstverständlich auch mit diesen kombiniert werden.

Allerdings sehen wir bei Gleichklang eine Kollision der uneingeschränkten Befürwortung von Erscheinungsweisen und Formen des BDSM durch die queere Community mit der Verwendung von Gegenständen aus Leder durch viele Vertreter:innen der BDSM-Szene. Die ausnahmslose Akzeptanz und Wertschätzung aller queeren Merkmale sollte aus unserer Sicht immer an die Wertschätzung von allen anderen, einschließlich des Lebens der Tiere gebunden sein. Ebenso wie in anderen Bereichen der Gesellschaft (Ernährung, Kleidung, Freizeit) ist die Verwendung von Tierhäuten für sexuelle Praktiken mit einer lebensbejahenden, ethischen Ausrichtung der queer Szene nicht vereinbar.

Positiv ist festzustellen, dass Teile der Queer-Community hier bereits früh gegensteuerten und vegane BDSM-Produkte in der queeren BDSM-Szene mittlerweile eine wachsende Resonanz finden.  Diese Weg sollte aus queer-veganer Sicht konsequent unterstützt werden.

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Vegansexuelles Dating und Veganromantik

Die vegansexuelle Partnersuche, Freundschaftssuche und Erotiksuche unterstützen wir bei Gleichklang seit jeher mit unserer veganen Vermittlungsoption für partnersuchende, freundschaftsuchende und auf Erotik suchende Mitglieder.

Dies geschieht, indem wir die Möglichkeit anbieten, die Partnersuche, Freundschaftssuche und Erotiksuche auf andere andere Veganer:innen oder solche, die vegan werden wollen, einzuschränken.

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Sapiosexuelles Dating und Sapioromantik

Gleichklang anerkennt die sapiosexuelle Orientierung als eine legitime sexuelle Orientierung und die sapioromantische Orientierung als eine romantische Orientierung.

Wir unterstützen unsere sapiosexuellen Mitglieder daher ebenso engagiert bei der Partnersuche, Freundschaftssuche und Erotiksuche wie wir auch unsere nicht-sapiosexuellen Mitglieder.

Bei der sapiosexuellen Partnersuche oder Freundschaftssuche kann es sinnvoll sein, die Suche auf Personen mit hohen Bildungsinteressen oder auch zusätzlich mit akademischen Abschluss einzuschränken, da in diesem Fall meistens eine hohe Intelligenz vorliegt.

Bei starker sapiosexueller Orientierung, die geschlechtsbezogene Präferenzen überwiegt, empfehlen wir sapiosexuellen Mitgliedern eine pansexuelle Ausrichtung ihrer Partnersuche oder Freundschaftssuche.

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Weitere sexuell-romantische Orientierungen

Gleichklang unterstützt eine Reihe weiterer romantischer Orientierungen, die sich an Werten und Lebensstilen orientieren, wie vegan, ökologisch, minimalistisch, spirituell, meditieren und gesundheitsbewusst.

Wir gleichen hier im Matching die Suchpräferenzen unserer Mitglieder miteinander ab, um Partnerschaften begründen zu können, die eine stabile Basis, positive Gemeinsamkeiten Erleben und eine positive Weiterentwicklung ermöglichen.

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Resümee

Wir sind eine Partnerbörse, Kennenlern-Community und Dating-Plattform, die allen offen gegenübersteht, die sich tatsächlich kennenlernen und gemeinsam miteinander Beziehungen beginnen und weiterentwickeln wollen.

Menschen mit allen legitimen sexuellen Orientierungen, geschlechtlichen Identitäten und romantischen Orientierungen können bei Gleichklang Partnerschaften, Freundschaften, erotische Beziehungen und andere Vernetzungsmöglichkeiten miteinander aufbauen.

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