Hannover, den 02.05.2009
Bisher konnten bei der psychologischen Dating-Plattform www.Gleichklang.de die Mitglieder über anonyme temporäre Telefonnummern miteinander telefonieren. Dadurch wurde die Kontaktaufnahme erleichtert und gleichzeitig der Verführung zur verfrühten Herausgabe von persönlichen Daten vorgebeugt. Die temporären Telefonnummern leisteten so auch einen Beitrag zum Schutz vor Stalking und anderen Verbrechens-Gefahren, die aus einem Internet-Dating entstehen können.
Jetzt hat die Bundesnetzagentur in einem bürokratistischen Akt allen Partnersuchenden die Möglichkeit zum anonymen Telefonieren über temporäre Telefonnummern genommen. Den Anbietern wurde es verboten, diesen Service künftig weiterhin zur Verfügung zu stellen.
Klausuliert ist aus den Begründungen ableitbar, dass offenbar auch deshalb Partnersuchenden die Möglichkeit zum anonymen Telefonieren genommen werden soll, um die polizeiliche oder gar geheimdienstliche Überwachung ihrer Gespräche nicht zu erschweren.
In einem E-Mail an Gleichklang rühmte sich die Bundesnetzagentur, dass es ihr ein Anliegen sei,sowohl den Verbraucherschutz als auch innovative Marktideen sowie chancengleichen Wettbewerb angemessen zu berücksichtigen.
Auf die Nachfrage, welche Möglichkeiten unter diesen Voraussetzungen bestünden, dass Mitglieder von Dating-Plattformen weiterhin – auch zu ihrer eigenen Sicherheit – miteinander anonym telefonieren können, fiel der Bundesnetzagentur dann aber keine Antwort mehr ein.
Professor Dr. Bernhard H. F. Taureck, Pressesprecher des Dating-Portals, kommentiert:
„ Es entsteht der Eindruck, dass hier eine bürokratische Monster-Behörde der Bevölkerung sogar bei der Partnersuche Steine in den Weg legen will. In offenbar vorauseilendem Gehorsam werden Freiheiten beschnitten, um polizeiliche und geheimdienstliche Überwachungsmaßnahmen zu erleichtern. Alle, die bei der Partnersuche zunächst gegenüber dem unmittelbaren Gesprächspartner noch anonym bleiben wollen, werden so unter den Generalverdacht der missbräuchlichen Nutzung gestellt.“
Nach Ansicht von Professor Taureck trägt das Handeln der Bundesnetzagentur nicht zum Schutz der Verbraucher bei, sondern erschwert unzähligen Menschen die Partnersuche und gefährdet gleichzeitig die Sicherheit von Mitgliedern von Dating-Plattformen, die sich nunmehr genötigt sehen mögen, ihre persönlichen Telefonnummern verfrüht herauszugeben. So führe Obrigkeits-denken und bürokratische Engstirnigkeit zu einer letztlich demokratie- und innovationsfeindlichen Praxis.